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Das Peter-Prinzip

Haben Sie keine Angst, hier ist nicht von meinen Prinzipien die Rede. Das Peter-Prinzip, das ich meine, manifestiert sich häufig dann, wenn man Wünsche an die von einem Peter geleitete Stadtverwaltung richtet. Wer keiner Behörde angehört, hat es schwer. Ihm wird man nach dem Peter-Prinzip oft beweisen, dass er Unmögliches verlangt. Umgekehrt funktioniert dieses Prinzip aber auch. Das zeigt sich dann, wenn gewisse Stadtratsmitglieder und ihre Günstlinge etwas wollen oder wenn deren Handeln verteidigt werden muss. Die Martino-Badehundeveranstaltung liefert dafür den Beweis. Ich zitiere die im Zürcher Oberländer vom 27. September 2018 veröffentlichte Aussage des Wetziker Stadtschreibers wie folgt:

„Selbst wenn der Hundeanlass nicht stattgefunden hätte, hätte man die Badi nicht länger öffnen können. Das liegt an der Mitarbeiterplanung, zudem wurden die Sanierungsarbeiten bereits eingeleitet.“

Es spricht nicht für das Verwaltungsmanagement, was hier festgestellt wird. Offenbar ist man mit der Mitarbeiterplanung überfordert. Die Flexibilität, die in anderen Gemeinden möglich ist, darf man in Wetzikon also nicht erwarten. Dabei ist sogar aus dem Umfeld des Personals bekannt, dass sich für eine spontane Verlängerung des Badibetriebes durchaus Lösungen finden liessen. Allerdings dürfte dann nicht schon vor Saisonbeginn ein definitiver Schliessungstag festgelegt werden. Das ist jedoch im Zusammenhang mit der kommerziellen Hundebaderei nötig gewesen. Auch der Beginn der Sanierungsarbeiten ist kein Argument. Anderorts plant man dafür einfach eine gewisse Zeitspanne für eine Verlängerung des Badebetriebes ein.

Das umgekehrte Peter-Prinzip lässt sich ebenfalls mit einem Beispiel illustrieren: Ich habe als einfacher Einwohner, also ohne Beziehungen zum zuständigen Ressortvorstand, dem Stadtschreiber zwei Anregungen unterbreitet, weil ich entlang einer viel frequentierten Spazierroute Abfallkörbe vermisse. Da das Problem mit zu früh bereit gestellten und entsprechend zerfledderten Kehrichtsäcken in der Gemeinde auch über das Wochenende manifest ist, wollte ich ausserdem erreichen, dass gelegentlich ausserhalb der Bürozeiten Kontrollen durchgeführt werden. Diese Angelegenheit steht mittlerweile jedoch nicht mehr auf der Pendenzenliste des Stadtschreibers, weil man meine Anregungen nach mehrmonatiger Prüfung nicht aufnehmen wird. Das umgekehrte Peter-Prinzip hat funktioniert und mich zur Abgabe einer wie folgt formulierten Schlussbemerkung veranlasst:

„Danke für Ihre Rückmeldung, die mich - besonders wenn ich die mehrmonatige Bedenkfrist in Erwägung ziehe - sehr enttäuscht hat. Wenn die Kontrollen weiterhin nur während der Bürozeit durchgeführt werden und man sogar mit Stolz von "15 eingesammelten Säcken seit April 2018" spricht, fühle ich mich überhaupt nicht verstanden. Gleiches gilt für den Wunsch nach Abfallbehältern im Bereich der Frohbergstrasse.

Wenn ich an einem Wochenende durch die Stadt spaziere, begegne ich an vielen Orten zu früh bereit gestellten Abfallsäcken. Sehr oft wäre die Zahl 15 dann an einem Tag erreicht. Eine Vervielfachung der Abfallbehälter wünsche ich übrigens nicht. Ich wollte Ihr Augenmerk nur auf die von vielen Spaziergängern benutzte Frohbergstrasse richten, denn als Anwohner erlebe ich ständig, wie Vorgärten und Vorplätze die fehlenden Abfallbehälter "substituieren". Weil wir Anwohner uns dann notgedrungenermassen um die Beseitigung des Unrats bemühen, besteht logischerweise in Ihren Augen kein Problem...

Es ist nicht meine Art, eigene berufliche Erfahrungen in den Vordergrund zu stellen und Belehrungen abzugeben. In den ersten Jahren nach der Einführung der Kehrichtsackgebühren habe ich aber Erkenntnisse gewonnen, die mich zu einer objektiven Beurteilung der Sachlage befähigen. Ich werde Sie in dieser Angelegenheit einstweilen jedoch trotzdem nicht mehr bemühen.“

In unserer Gemeinde bleibt noch viel zu tun. Wir müssen dem Stadtrat und der Verwaltung und dem Bezirksrat Hinwil weiterhin auf die Finger schauen und Missstände immer wieder publik machen. Dabei helfe ich gerne, denn mir kann niemand etwas anhaben. Ich bin in jeder Hinsicht unabhängig und strebe nie ein politisches Amt an. Ränkespiele, mit denen in der letzten Amtszeit eine verdienstvolle Stadträtin unerträglich gemobbt worden ist, kann man mit mir daher nie veranstalten.

Alles in allem ist das eine betrübliche Betrachtung. Trotzdem kann ich mich auch freuen, für einmal sogar über den Zürcher Oberländer. Wie sich Andreas Kurz mit dem Martino-Badehundetag auseinander gesetzt hat, lässt mich hoffen. Vielleicht kehrt die Lokalzeitung ja doch noch zu den erfolgreichen Fritschi-Zeiten zurück. Wer die Pluralität der Meinungen achtet und fairen Recherchierjournalismus betreibt, ist auf dem Weg dorthin.


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