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Schöne Bescherung

Viele Leute bekommen höchstens am Geburtstag oder an Weihnachten ein Geschenk. In Wetzikon erwartet die Einwohnerschaft jedoch regelmässig - auch ohne äusseren Anlass - eine grosse Bescherung. Böse Überraschungen gibt es nämlich in bunter Abfolge seit vielen Jahren. Eben hat die Truppe von Ruedi Rüfenacht wieder zugeschlagen und einen für die Sanierung der Rapperswilerstrasse gesprochenen Kredit mit einer Kostenüberschreitung von rund 800’000 Franken abgerechnet.

Schlechte Planung, fehlende Kostenkontrolle und eine willkürliche, verantwortungslose Haltung des ehemaligen Gemeinde- und heutigen Stadtrates garantieren, dass nichts besser wird. Die nächste Horrormeldung wird daher nicht lange auf sich warten lassen. Der Stadtrat hat ja nie etwas zu befürchten. Er kann sich - wie früher der Gemeinderat - auf das schützende Wegschauen des Bezirksrates verlassen. Die Höchststrafe, die das Parlament aussprechen darf, ist ebenfalls nicht Angst machend. Wenn eine Abrechnung nicht genehmigt oder zum Thema eines parlamentarischen Vorstosses gemacht wird, schreckt das den Stadtrat nicht. Schliesslich baut man mit kontinuierlichem Fehlverhalten genügend Antikörper auf. Der Stadtrat ist daher gegen den Verbesserungs- und Läuterungsvirus sicher absolut resistent. Zudem werden ihm im Notfall loyale Mitarbeiter jederzeit erste Hilfe leisten. In der Stadtkanzlei steht dafür eine immer gleich bestückte Notfallapotheke bereit. Aus dem Beipackzettel des darin enthaltenen Sedativums kann man dann - verkündet durch den Stadtschreiber - erfahren, dass die Nebenwirkungen bedeutungslos sind, wenn das Therapieziel erreicht wird. Auf gut Deutsch gesagt: Wenn ein Vorhaben mit massivsten Kostenüberschreitungen abgeschlossen wird, hat niemand Schaden genommen, weil ja durch das Werk der materielle Gegenwert für alle Aufwendungen vorhanden ist.

Über solche Stadtschreiberlogik kann man nur den Kopf schütteln. Es ist überhaupt nicht sicher, ob der reale Wert einer zu teuer bezahlten Sache den geleisteten Aufwendungen entspricht. Zudem handelt ohnehin nicht korrekt, wer nicht rechtzeitig einen Nachtragskredit anfordert und nicht frühzeitig über eine massive Kostenüberschreitung informiert. Unkorrekt ist es auch, wenn ein planerisches Element nicht verwirklicht werden kann und das dafür vorgesehene Geld einfach anderweitige Verwendung findet. Bei der Sanierung der Rapperswilerstrasse würde sich, unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, bestimmt eine Kreditabweichung von mehr als Fr. 800'000.00 ergeben.

Die Misswirtschaft, die der frühere Gemeindepräsident fest etabliert hat, wird unter seinem Nachfolger „erfolgreich“ fortgesetzt. Es ist längst eine unendliche Geschichte daraus geworden. Begünstigt durch die letzten Erneuerungswahlen kann man die ungute Tradition skrupellos weiterführen. Es sitzt ja jetzt niemand mehr im Stadtrat, der (bzw. die) uneigennützig und objektiv für korrektes Handeln sorgen würde.

Mir hat nach den letzten Erneuerungswahlen und der Bestätigung des amtierenden Stadtpräsidenten eine in der Region sehr angesehene Persönlichkeit in markantem Zürcher Oberländer Dialekt gesagt: "Jetz händer s Gschänk!". Das stimmt tatsächlich. So möchten wir Wetziker jedoch gar nicht beschenkt werden, nicht einmal jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht. Bei aller Frustration müssen wir aber leider zugeben, dass die meisten von uns den Wunsch- bzw. Wahlzettel bei den letzten Erneuerungswahlen ziemlich falsch ausgefüllt haben.


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