Pinocchionasenlanger Grünschnabel
In die Diskussion, in die sich ein klimainteressierter Wetziker Stadtrat verwickelt hat, mische ich mich nicht ein. Aber inspiriert fühle ich mich doch, denn es ist durchaus interessant, wenn man sich vielfach „faktenbasiert“ über den akademischen Schreibstil ins Bild setzen kann.
Mangels ausreichender Bildung muss ich mich beim derzeitigen Lieblingsthema des stadträtlichen Leserbriefschreibers bei Wikipedia informieren. Folgendes kann man dort lesen: „Es gab in der bisherigen Erdgeschichte, je nach Definition, etwa vier bis sieben Eiszeitalter. Jedes davon umfasst einen Zeitraum von mehreren Hunderttausend bis mehreren Millionen Jahren. Zwischen ihnen liegen unterschiedlich lange Zeiten mit Warmklima.“ Gewisse Überlegungen des Klimaexperten sind also durchaus nachvollziehbar. Zudem muss man dem Leserbriefschreiber auch praktische Erfahrungen attestieren. Er gehört schliesslich einem Gremium an, das mit immer neuen Impulsen dafür sorgt, dass das Wetziker Klima - mindestens in der Kommunalpolitik - eiskalt bleibt.
Obwohl ich mich in die hitzige Diskussion nicht einmische, profitiere ich doch vom mittlerweile gehässigen Wortwechsel. Dieser hat mir nämlich eine Idee beschert. Das Wort „Grünschnabel“ ist haften geblieben. Ich würde es am liebsten schützen lassen, damit man es fortan für einen neu zu schaffenden Wetziker Preis verwenden könnte.
Mit einem Grünschnabel in der Länge einer Pinocchio-Nase sollte man fortan Politikerinnen und Politiker mit schlechter Leistungsbilanz auszeichnen. Weil der Preis nur einmal jährlich verliehen würde, müsste bei der Erstverleihung verdientermassen und aus protokollarischen Gründen der leider immer noch amtierende Stadtpräsident berücksichtigt werden. Die übrigen Mitglieder des Stadtrates könnte man dann unter Berücksichtigung ihrer Leistungsbilanz auszeichnen. Das dadurch zwangsläufig entstehende Gedränge um den zweiten Nominationsplatz liesse sich mittels Losentscheid oder - was noch viel besser wäre - nach dem Anciennitätsprinzip bewältigen.