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Beleidigte Leberwurst

Obwohl man nach dem erfreulichen Ausgang der Wahl nicht mehr auf einen Leserbrief eingehen müsste, den der Seegräbner Hans-Heinrich Heusser, Co-Präsident des überparteilichen Komitees „Pro Tumasch Mischol“ verfasst hat, drängen sich einige Klarstellungen zu einem am 28. August im Oberländer erschienenen Text auf.

Dass sich der hundertprozentig „überparteiliche“ SVP-Mann beklagt, weil sich eine CVP-Gemeinderätin für die Wahl von Wolfgang Harder (CVP) einsetzt, bzw. eingesetzt hat, ist lächerlich, allerdings typisch. In Heussers Parteiumfeld verfällt man immer schnell ins Wehklagen, wenn man Wurmstichiges vermutet, weil etwas nicht der eigenen Meinung entspricht. Im Austeilen grosszügig und im Einstecken mimosenhaft!

Die SVP-Behauptungen sind oft absurd und es auch bei der Statthalterwahl gewesen. Das Versprechen, die SVP werde bei der nächsten Erneuerungswahl freiwillig auf einen Sitz verzichten, um die mit einer Wahl von Tumasch Mischol verbundene Übervertretung zu kompensieren, ist dafür das beste Beispiel. Auf welcher Rechtsgrundlage will die SVP eine Kandidatur verhindern, wenn sich bei den nächsten Bezirkserneuerungswahlen eine SVP-nahe und sogar wählbare Persönlichkeit für ein Bezirksratsmandat bewirbt? Die dummdreiste Argumentation hat glücklicherweise nicht verfangen.

Die Behauptung, dass sich eine amtierende Gemeinderätin nicht in die Wahl des Bezirksrates einmischen dürfte, ist ebenfalls hanebüchen. Wenn dem so wäre, hätte die SVP diesen Grundsatz schon bei vielen Wahlen mit ähnlichen Konstellationen verletzt. Weil sich diese Partei selbstverständlich immer absolut korrekt verhält, kann die Heusser-These jedoch gar nicht stimmen. Zudem wird der neue Statthalter/Bezirksratspräsident sicher unbefangen und standhaft amtieren, damit das im Bezirksgebäude Hinwil längst verspielte Vertrauen endlich zurückkehrt…

Vom Wehklagen des überparteilichen SVP-Mannes bleibt wenig Substanz übrig. Man kann sich höchstens fragen, ob der Zusatz „Gemeinderätin“ zu einem von einer Privatperson verfassten Text gehört. Der konkrete Fall betrifft Christa Thoma, Gemeinderätin in Rüti. Von ihr weiss man, dass sie es als bescheidene Frau nicht nötig hat, mit ihrem Amt zu kokettieren. Hin und wieder wird man ihr trotzdem auch ungefragt „Gemeinderätin“ vor den Namen setzen. Das haben sogar wir schon getan.

Auch damit müsste die SVP klar kommen. Schliesslich präsentiert sich ein Mitglied von ihr sogar bei einer Wetziker Wurstdegustation als Stadtrat. Vielleicht ist man jedoch nur als beleidigte Leberwurst entsprechend autorisiert…

Im Fall von Hans-Heinrich Heusser rate ich zu milder Nachsicht. Schaden ist ja keiner entstanden, denn die Wahlberechtigten sind klug gewesen.


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