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Geldverprasser und Verweigerer

Dass man sich in Medikon über das Postulat von Martin Wunderli gefreut hat, dürfte auch dem Stadtrat nicht entgangen sein. In der Nachbarschaft der unappetitlichen Industriebrache wünscht man sich seit Jahrzehnten eine Beseitigung der Ruinen des alten Gaswerkes und eine Dekontaminierung des gesamten Areals. Die aufkeimende Hoffnung ist jedoch bereits gestorben. Ein wichtiges Eingangsportal zum Bahnhof wird noch lange hässlich bleiben. Der Glanz des neuen Werkhofes soll wohl die unästhetische Trümmerlandschaft überstrahlen. Das Gift auf dem Rest-Areal bleibt ja verborgen.

Offenbar billigt man beim AWEL die verantwortungslose Haltung des Stadtrates, der sich mit einer Teilsanierung des vergifteten Areals zufriedengeben will. Dabei dürfte schon die seltsame Argumentation der stadträtlichen Verweigerer nicht unwidersprochen bleiben. Eine Gesamtsanierung macht Sinn, weil die während der Entgiftung erforderlichen Einrichtungen und Schutzmassnahmen nur einmal gebraucht werden. Es ist auch für die unmittelbare Nachbarschaft und ebenso für das einmal im neuen Werkhof tätige Personal am besten, dass jetzt alles auf einmal erledigt wird. Wenn sich später einmal ganz kurzfristig eine interessante Option für das Restgrundstück ergibt, wird es zudem von Vorteil sein, dass man die Ruinen und das Gift bereits beseitigt hat.

Saluz Abbruch altes GaswerkEinem Argument verschliesse ich mich allerdings nicht: Nach dem Abbruch und der Dekontaminierung ist tatsächlich ein Wiederauffüllen der Aushubstelle erforderlich. Weil sofortiges Handeln eine schlummernde Gefahrenquelle beseitigt und das von Altlasten befreite Grundstück aufwertet, lässt sich das durchaus vertreten. Zudem sind die Unternehmen in der noch andauernden Covid19-Phase für jeden zusätzlichen Auftrag dankbar.

Der vermeintlich visionäre Stadtrat, der an peripherer Lage mit einem Designer-Friedhof einen städtebaulichen Akzent setzen und dafür eine gigantische Summe (Fr. 480'000.00 Projektierungskredit / Fr. 5.25 Mio. Gesamtkosten ohne Landanteil) ausgeben will, lässt jeden Realitätssinn vermissen. Die superteure Luxus-Rutschbahn (Fr. 595'000.00), die er in der Badi Meierwiesen installieren will, zeigt dies deutlich. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Schulkinder mit einer weniger luxuriösen, aber ausreichend grossen Anlage unzufrieden wären.

Medikon wird seit Jahrzehnten vernachlässigt. Alles, was bis jetzt passiert ist, hat man mittels Quartierplanverfahren zulasten privater Grundeigentümer realisiert. Dabei ist auch eine weitere künftige Ruine geschaffen worden. Ich meine die Frohbergstrasse, die dank einer planerischen Fehlleistung schon wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung deutliche Zerfallserscheinungen gezeigt hat und zunehmend zeigt.

Und wenn wir schon bei den Strassen sind: Eine ebenfalls jahrzehntelange Pendenz (Trottoir-Ergänzung im Bereich des Bahnüberganges) wird offenbar weiter verbummelt. Auch vom mittlerweile mindestens vierten zuständigen Ressortvorstand hört man gar nichts mehr. Dabei wurde die Öffentlichkeit immer wieder mit dem Hinweis vertröstet, das fehlende Trottoirstück werde gebaut, wenn der Kanton an der Zürcherstrasse, an der Mediker Kreuzung sowie an der Weststrasse umfangreiche Arbeiten ausführe. Dass eine entsprechende Koordination mit dem kantonalen Tiefbauamt grosse Einsparungen ermöglichen würde, leuchtet ein. Deshalb ist das andauernde Schweigen des um keine Koordination bemühten Stadtrats untolerierbar.

Pacta sunt servanda ist ein Leitmotiv guter Rechtssprechung. Auf stadträtliche Versprechungen lässt es sich tragischerweise aber auch nach jahrzehntelanger Geduld nicht anwenden.


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