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Kein Angriff, aber nötig

Wenn im AvU/ZOL ein gut recherchierter und sprachlich einwandfrei formulierter Artikel erscheint, freue ich mich immer. Christian Brändli liefert oft solche Lektüre. Seit der letzten Reorganisation der AvU-/ZOL-Redaktion blüht der Journalist richtiggehend auf. Weil er, was heutzutage nicht selbstverständlich ist, immer mit Sachverstand an ein Thema herangeht, sind Brändli-Texte meistens informativ und lesenswert. Das trifft auch auf einen soeben erschienenen Artikel zu. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Der Titel „Wetziker Stadtrat wehrt Angriff auf seine Mandatsträger ab“ ist irreführend und gibt zu Fehlinterpretationen Anlass. Wer glaubt, er wisse bereits alles, wenn er den Titel gelesen hat, irrt sich gewaltig. Stadträtliche Mandatsträger werden nämlich überhaupt nicht angegriffen. Mit dem Postulat, welches die ehemalige Stadträtin Esther Schlatter eingereicht hat, soll nur erreicht werden, dass sich Stadtratsmitglieder und Verwaltungsangestellte kein Mandat sichern, um sich auf attraktive Art und Weise den späteren Ruhestand zu versüssen. Das politische Gnadenbrot muss nicht sein, denn es fördert den Filz und könnte den öffentlichen Interessen zuwiderlaufen.

Dass der Stadtrat nicht mit Esther Schlatter übereinstimmt, war zu erwarten. Wenn Pfründe in Gefahr geraten, lassen die Mitglieder des Stadtrates nämlich nicht mit sich spassen. Angeblich gibt es viele gute Argumente, die für eine Fortführung der unguten Praxis sprechen. Das glaube ich aber nicht. Wenn es sie nämlich gäbe, müsste der Stadtrat das Postulat mit Freude entgegennehmen. Er könnte dann ja in aller Ausführlichkeit öffentlich begründen, weshalb alles in bester Ordnung ist. Die bisherige Praxis und ihre Folgen will der Stadtrat jedoch auf keinen Fall erläutern. Das Parlament und die Stimmberechtigten sollen schliesslich nicht merken, wie dringend notwendig baldige Änderungen sind.

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Wer ein Postulat mit schwülstigen Worten und mit vermeintlich wohlklingenden Anglizismen abwehren will, darf ruhig auf die Nase fallen. Wenn das Parlament den Vorstoss trotz stadträtlichem Sperrfeuer zur korrekten Behandlung an die Exekutive überweist, werde ich ihm Anerkennung zollen. Andernfalls können die gegen die Überweisung stimmenden Parlamentsmitglieder dann ja im Fundbüro vorstellig werden. Vielleicht finden sie dort ihr verlorenes Gesicht wieder...

 

 


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