SALUZER Der BLOG
Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
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- Peter-Jürg Saluz
Meine Frau und ich haben die kumulierten und panaschierten Wahlzettel für die bevorstehenden Erneuerungswahlen (National- und Ständerat) ausgefüllt und bereits abgeschickt. Wir sind froh, dass wir unbeeinflusst wählen und uns auch auf die korrekte Auswertung in den Wahlbüros verlassen können. Das Wählen und Abstimmen empfinden wir daher als Privileg und keinesfalls als Pflicht. Abstinenz kommt für uns nicht in Frage (alte Schreibweise). Allerdings verstehen wir mit Blick auf die Listenvielfalt, dass viele unserer Bekannten frustriert sind.
Den Wahllisten-Wust empfinden auch wir als Zumutung. Wir hoffen und wünschen daher, dass sich bald einmal etwas ändert. Wenn jede Partei und jede Gruppierung nur eine Liste einreichen und keine Listenverbindungen eingehen kann, ist das leidige Problem behoben und die Lächerlichkeit des heutigen Systems beseitigt. Wieder erwachendes Interesse an den Wahlen könnte dann die Folge der dringend notwendigen Änderung sein.
Ich wähle in erster Linie Menschen und nicht Listen. Das ist mit Arbeit verbunden, weil jedes Listengericht mit viel Kumuliertem und Panaschiertem angerichtet wird. Das Nationalratsmenü ist dann perfekt und für mich bekömmlich, wenn ich es zudem ausreichend mit Strategie gewürzt habe.
Bei den Ständeratswahlen musste ich nicht lange überlegen. Philipp Kutter ist bei mir immer gesetzt. Der Parteilose Danilo Bostich passt ausserdem gut auf die zweite Linie des blauen Zettels für die Ständeratswahl im Kanton Zürich. Etwas Strategie-Würze darf ja auch hier nicht fehlen...
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- Peter-Jürg Saluz
Aus Gesundheits- und Altersgründen sieht man mich nie mehr an einem Stammtisch. Telefon, E-Mail und Messenger sind daher mein Generikum für die Stammtischgespräche. Davon habe ich eben wieder einmal Gebrauch gemacht, weil ich mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen meinungsbildend tätig sein will. Mich interessiert besonders, wer sich im Kanton Zürich an der Ständeratswahl beteiligt.
Ich werde einzig Philipp Kutter wählen. Das macht die Meinungsbildung besonders interessant, weil ich beispielsweise zu hören bekommen habe, dass ein Mann im Rollstuhl doch keine Spitzenposition in der Politik einnehmen könne - als ob der mittlerweile mehr als 80 Jahre alte Wolfgang Stäuble in Deutschland nicht längst das Gegenteil bewiesen hätte. Schäuble ist im April 1990 Opfer eines Attentäters geworden und seither vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt. Ein einsatzfähiger, engagierter Politiker ist er trotzdem geblieben.
Wie Philipp Kutter zusammen mit seiner Frau die Folgen seines schrecklichen Unfalls bewältigt, beeindruckt mich sehr. Ich werde ihn aber nicht allein deshalb wählen. Von seinen menschlichen Qualitäten und seinem politischen Geschick bin ich nämlich schon lange überzeugt. Jetzt gibt es einfach noch ein Wahlargument mehr.
Wenn Philipp Kutter in den Ständeratssaal rollt, werden viele Menschen mit einer Beeinträchtigung sehen, dass sie in Zukunft einen weiteren starken Vertreter ihrer Anliegen im Bundeshaus haben. Damit auch wirklich nichts schief geht, wähle ich
Philipp Kutter in den Stände- und in den Nationalrat!
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- Peter-Jürg Saluz
Wenn Ernst Stocker und/oder Natalie Rickli laut nachdenken, höre ich genau hin. Diesen Regierungsratsmitgliedern vertraue ich trotz ihrer Parteizugehörigkeit. Die wohl bewusst provokant formulierten Aussagen von Natalie Rickli zum KVG regen auch mich zum Nachdenken an. Das Versicherungsobligatorium darf man aber nicht abschaffen. Die sozialen Folgen wären nämlich unerträglich. KVG-Reformen sind trotzdem nötig und auch möglich.
Ich plädiere für eine obligatorische, deutlich abgespeckte Grundversicherung, die wirklich nur das Notwendigste abdeckt und von jeder Krankenkasse zu einem schweizweit gültigen Einheitspreis angeboten wird. Über die Grundversicherung hinaus gehende Leistungen können über Zusatzversicherungen abgedeckt werden. In diesem Bereich darf die freie Marktwirtschaft spielen. Das Leistungsangebot und die Prämien können daher von jeder Versicherungsgesellschaft selbst festgelegt werden. Der Konkurrenzdruck wird sich dann nämlich zugunsten der Versicherten auswirken.
Wenn in Zukunft Selbstbehalt und Franchise im voraus bezahlt werden, entsteht unter Umständen am Ende eines Versicherungsjahres ein Rückerstattungsanspruch. Das kann motivierend sein und die teilweise übertriebenen Ansprüche der Versicherten dämpfen.
Das Rad muss nicht neu erfunden werden, aber einen gelegentlichen Pneuwechsel kann ich bestens empfehlen.