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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Zwei Seiten

Toleranz ist nicht nur eine Tugend, sie kann auch Ausdruck von Faulheit und Nachlässigkeit sein. Was allgemein als positiv gilt, ist umgekehrt auch negativ. Selbst Freiheit hat verschiedene Seiten - es kommt darauf an, wie man sie nutzt. Wer die Wahrheit sucht, wird sich leicht verirren, weil vieles gleichzeitig wahr und unwahr ist. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Abstrakt erklärt zumindest. Wer reflektiert, versteht mehr als er will.

Die Erleuchtung

Dass ich kürzlich die Glühbirne an einer Deckenlampe ersetzen musste, hat mich erleuchtet. Ich bin zwar nicht klein, aber eben doch nicht gross genug, um so etwas ab einer bestimmten Raumhöhe ohne Hilfsmittel zu schaffen. Die Leiter aus dem Geräteschuppen wollte ich trotzdem nicht holen. Früher hätte ich mir mit den einst in alle Haushalte gratis verteilten Telefonbüchern beholfen. Im Zeitalter des Internets gibt es die in meinem Haus jedoch längst nicht mehr. Obwohl ich konfessionslos und Freidenker bin, besitze ich aber noch eine alte Bibel, die ich aus nostalgischen Gründen nicht weggeben will. Beim Auswechseln der defekten Glühlampe hat sich dieses alte Stück als eine Art Telefonbuch-Generikum erwiesen. Darauf stehend konnte ich die Lampenfassung nämlich spielend erreichen und endlich wieder das Licht anzünden.

Der ganze Vorgang hat mir eine Erkenntnis beschert, die ich als Erleuchtung empfinde: Die Bibel bringt uns dem Himmel näher. In meinem Fall sind es rund 7 cm gewesen, und weil die Gemeinschaft der Bibel-Lesenden nicht gewalttätig ist, kann ich darüber sogar berichten, ohne mich in Gefahr zu bringen.

Wieviel verdienen Sie, Andreas Meyer?

Die Titelfrage würde der SBB-Chef nicht gerne beantworten. Er müsste sich nämlich schämen, weil er ein Vielfaches von dem bezieht, das er eigentlich verdient. Es kommt leider immer wieder vor, dass ausgerechnet im Service Public ungenügend qualifizierte Personen Traumgagen beziehen und daher ziemlich bald jeden Realitätssinn verlieren. Soziales Empfinden kennen die staatlich alimentierten Traumtänzer nicht. Wer unter ihnen darbt oder unter unerträglichen Arbeitsverhältnissen leidet, soll ja nicht meckern. Er hätte sich ja auch ein filzartiges Beziehungsnetz aufbauen und eine grossartige Laufbahn sichern können...

Die Ignoranz der Überbezahlten und die ganze Klüngelwirtschaft widern mich an. Ich ertrage es nicht mehr, wenn ausgerechnet die treusten Dienerinnen und Diener unserer Bevölkerung am schlechtesten behandelt werden.

Was das Zustellpersonal der Post erdulden muss, empfinde ich schon lange als unzumutbar. Dass mir Briefe und Pakete trotzdem zuverlässig und freundlich zugestellt werden, ist ein wahres Wunder und der Beweis für die bewundernswerte Einstellung des Postpersonals. Ich fühle mich als Bürger dieses Landes und als Kunde der Post verletzt und beschämt, wenn ich sehe, wie in einem staatlichen Betrieb tüchtige Frauen und Männer ausgebeutet und unerträglich gestresst werden. Wenn man mir nächstens sogar mitteilt, dass der Zustellbeamte beim Vorbeibringen der Post noch zu einem Vorzugspreis meinen Garten jäten könne, wundere ich mich nicht mehr. Dass Zuverlässigkeit und Betriebstreue keinen Wert mehr haben und der „Produktionsapparat“ Mensch laufend für mehr Ertrag sorgen muss, ist eine unerträgliche Sauerei.

Das Wort Sauerei passt auch zur neusten Schandtat der SBB. Deren Reinigungsmitarbeiter erhalten neuerdings keine "Arbeitserschwerniszulage" mehr. Sie müssen fortan auf einen Zustupf von Fr. 1.45 pro Stunde verzichten, obwohl sie - ich formuliere es absichtlich so drastisch - übel verkackte, verurinierte und verkotzte Toiletten reinigen und den allergrössten Unrat beseitigen müssen..

Für die Kleinlohnbezüger ist jede Lohneinbusse spürbar. Daran ändert auch die lapidare Erklärung der SBB nichts. Dass es „seit dem 1. Januar 2018 eine Lohnerhöhung im Cleaning-Bereich gegeben“ habe, rechtfertigt die Kürzung um Fr. 1.45 pro Stunde überhaupt nicht. Wenn man weiss, dass die SBB damit ca. Fr. 200'000.-- zulasten des schlecht gestellten Reinigungspersonals sparen, muss man das in Relation zum Meyer-Lohn von über einer Million Franken (Stand: 2017) setzen. Dann stellt man Erstaunliches fest: Man könnte dem auch dann noch deutlich überbezahlten SBB-Chef den Lohn um 20 % kürzen, um dem gebeutelten Reinigungspersonal die unzumutbare Kürzung zu ersparen. Wenn man Meyer anschliessend in eine seinen Fähigkeiten entsprechende Position versetzen und ihn und den neuen Chef der SBB leistungsgerecht entlöhnen würde, stünde für die unteren Chargen, die für den Dreck zuständig sein müssen, noch mehr Geld zur Verfügung.

Apropos Nachfolge Meyer: Es käme sehr wohl auch eine Frau in Frage. Es müsste ja nicht Jeannine Pilloud oder Susanne Ruoff sein.

Ich bin, Sie merken es, wieder einmal sehr empört. Wenn ich wahrnehme, wie man heute mit dem auf der Hierarchiestufe zuunterst stehenden Personal umgeht, könnte - nein sollte - ich sogar im betagten Alter noch zum Revoluzzer werden.


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