Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
Mit seinem Entscheid, die Sanktionen der zivilisierten Welt gegenüber Russland vollumfänglich mitzutragen, hat der Bundesrat das einzig Richtige getan. Moralisch, rechtlich und politisch. Er verurteilt damit Putins brutalen Krieg und solidarisiert sich mit dessen Opfer, der ukrainischen Bevölkerung. Die schweizerische Neutralität nimmt keinen Schaden, wenn unsere Regierung ein klares Votum für Frieden und Menschlichkeit abgibt. Gefährdet wäre unsere Neutralität im Gegenteil dann, wenn wir kriegerische Verbrechen stillschweigend dulden und darob sogar noch profitieren würden. Wir kommen nicht umhin, althergebrachte Verhaltensmuster und Prinzipien zu überdenken und dem Wandel der Zeit entsprechend anzupassen. Die Neutralität verlöre sonst ihre Unschuld und es wäre das Ende aller hehren Grundsätze überhaupt.
Die heutige Pressekonferenz des Bundesrates hat uns einen überzeugenden Auftritt beschert. Dass die Sanktionen der EU erst mit leichter Verzögerung übernommen werden, ist verständlich. Die vorgängigen Abklärungen haben ein paar Stunden beansprucht. Dafür sind die getroffenen Entscheidungen juristisch und sachlich fundiert und die mit den Sanktionen verbundenen Konsequenzen analysiert und konzeptionell erfasst.
Leadership sei gefragt, wird oft gesagt, oft von den gleichen Personen, die dem Bundesrat häufig und nicht selten ungerechtfertigt Führungsschwäche vorwerfen. Der Wunsch nach Führungsstärke ist erfüllt. Von Führungsschwäche wird und darf jetzt niemand sprechen.
Ich bin nie unkritisch, aber so ehrlich, dass ich eine vorzügliche Leistung anerkenne. Heute kann man uneingeschränkt stolz auf den Bundesrat sein. Summa cum laude!
Russland kann grossartig sein. Auch das russische Volk will keinen Krieg. Es muss jetzt aufstehen, sich von den Despoten befreien und sich im eigenen Land für seine eigenen Werte einsetzen. Sicherheit, freie Meinungsäusserung, demokratische Rechte und endlich auch Wohlstand tun der russischen Seele gut. Das stimmt friedlich und soll daher auf allen Kommunikationswegen verbreitet werden. Ein friedliches, demokratisches Russland ist ein grossartiges Russland – in aller Welt geachtet und geschätzt.