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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Angst - kultiviert und verachtet

Nicht mit Mut und Entschlossenheit, sondern mit dem Verunglimpfen Angstgeplagter schafft man sich Achtung. Angst macht angeblich dumm und hässlich. Angst und Aufgeschlossenheit sind hingegen unvereinbar. Da setzt man natürlich alles daran, die eigene Angst zu überwinden. Oder man verleugnet sie einfach. Wer das schafft, legitimiert sich für die Zugehörigkeit zu einer exquisiten Schicht.

Kein Tag vergeht, an dem Angstgeplagte nicht an den Pranger gestellt und einer zu grossen Selbstbezogenheit bezichtigt werden. Doch wer tief im Sumpf düsterer Gedanken steckt, befreit sich daraus nur schwer. Einen Platz im Trockenen bekommt man nicht umsonst. Der kostet seinen Preis, und den kann sich nicht jeder leisten. Wer unter Angst leidet, lädt keine Schuld auf sich. Ihm fehlt es vielleicht an Kraft.

Während sich Angst ausbreitet, wird diese von der geläuterten Elite als Gespinst abgetan oder zur perversen Schockstarre des Wohlstands erklärt. Angst ist nicht greifbar, obschon eine Redewendung dies behauptet. Sie ist auch nicht sichtbar. Aber wo sie andockt, hinterlässt sie Spuren und bewirkt etwas. Menschen, die von ihr erfasst werden, verändern sich. Lässt man der Angst freien Lauf, steigert sich ihr Potenzial. Zuerst im Kleinen, dann im Grossen, entwickelt sie ihr Eigenleben.

Politiker haben ein besonderes Verhältnis zur Angst der Menschen. Entweder sie ignorieren sie und schweigen sie tot oder sie kultivieren und missbrauchen sie als Mittel zum Zweck. Dazwischen scheint es nichts zu geben. Angst ist zum politischen Begriff, zum Synonym für eine bestimmte Haltung geworden. Zwei sich gegenüber liegende Seiten buhlen um manipulatorische Überlegenheit und die Angst spielt dabei eine Hauptrolle.

Dieses Spiel muss gestoppt werden, doch verbieten lässt es sich nicht. Deshalb müssen wir das Mitspielen verweigern. Wir dürfen uns nicht als willige Statisten zur Verfügung stellen. Wo der Glaube stirbt, beginnt das Denken. Das werden auch die redegewandten Leadertypen merken, wenn sie uns mit ihrer zweckdienlichen Logik drangsalieren.

Selbsterkenntnis

Fast fünfzig meiner Lebensjahre habe ich bis zu einer ersten wichtigen Erkenntnis „verbraucht“. Dass jeder Art von Mensch, also auch Knaben und Männern, Tränen erlaubt sind, ist mir viel zu spät - in gewissem Sinn aber doch noch rechtzeitig - bewusst geworden. Sie sind nämlich in den vergangenen Jahrzehnten bei mir reichlich geflossen.

Mit der Selbsterkenntnis ist das so eine Sache. Sie vermittelt Einsicht und beschämt gleichzeitig. Das spüre ich gerade jetzt sehr intensiv. Mit der Absicht, ein etwas weniger schlechter Mensch zu werden, analysiere ich mich immer wieder selbst. Deshalb ist mir auch plötzlich bewusst geworden, dass ich mich manchmal in bester Absicht übergriffig verhalte.

In den vergangenen Lebensjahrzehnten durfte ich vielen Leuten auf unterschiedlichste Art und Weise helfen. Das hat mir Freude und Stolz vermittelt. Stolz auf die eigene Hilfsbereitschaft sollte man aber gar nicht empfinden, denn Selbstverliebtheit ist des Teufels und bewirkt ein Fehlverhalten.

Jetzt, wo mir bewusst geworden ist, dass ich den mir wichtigen Menschen oft ungefragt etwas in Form von Rat, von Einladungen oder von praktischer Hilfe aufgedrängt habe, will ich mich auch in diesem Punkt ändern. Ich will zurückhaltend sein und warten, bis jemand fragt, ob ich etwas Bestimmtes tun könnte bzw. möchte.

Dass ich sogar im fortgeschrittenen AHV-Alter noch lernfähig bin, macht mich fast schon wieder stolz. Trotzdem empfehle ich niemandem, es mir gleichzutun. Wenn ich aber um  Rat gefragt werde...

Kritik an Israel ist nicht antisemitisch

Dass ich kein Antisemit bin und am liebsten alles Schreckliche der Vergangenheit und Gegenwart ungeschehen machen möchte, glaubt man mir. Die Verbrechen der Terrororganisation Hamas verurteile ich. Sie gehören zum Schrecklichsten, das in dieser ohnehin schon schlimmen Zeit passiert. Mit Israel kann man aber auch ins Gericht gehen. Wenn sich jetzt ausgerechnet einer der schlimmsten Kriegsverbrecher als Vermittler anbietet, wird das Geschehen nur noch widerlicher. Putin braucht die Ablenkung. Er will, dass sich der Blick der freien Welt von der Ukraine abwendet, damit seine marodierenden Truppen möglichst unbeachtet im angegriffenen Land weiterwüten können. Das dürfen wir nicht zulassen, denn wir müssen alle Verbrechen im Auge behalten.

Wenn ich den von Russland begonnenen Krieg mit dem Angriff der Hamas in Israel vergleiche, dann fällt mir ein grosser Unterschied auf. Die Ukraine kann ihr Leiden nur mit einem totalen Sieg über die putingesteuerten Aggressoren erreichen. Die Hamas lässt sich aber ausschalten, wenn Israel endlich die Zweistaatenlösung akzeptiert und das annektierte Land an die Palästinenser zurückgibt. Sobald die Palästinenser im eigenen Land frei und sicher leben, werden sie in ihrem eigenen Interesse dafür sorgen, dass der Terror ein Ende findet und eine dauerhaft friedliche Zeit anbricht.

Damit dies möglich wird, braucht Israel eine neue, demokratische Regierung. Mit dem Scharfmacher Netanjahu an der Spitze bleibt das Land ein Schurkenstaat. Eine Regierung, die das Völkerrecht missachtet und die Menschen im Gazastreifen von der lebensnotwenigen Versorgung abschneidet, darf und muss man kritisieren. Ein Antisemit ist man deswegen aber nicht.

Blicken wir nicht weg, wenn Unrecht geschieht. Blicken wir also weiterhin in die Ukraine, nach Syrien und in den Iran – einfach überall dorthin, wo verbrecherische Despoten ihr mörderisches Unwesen treiben.


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