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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Zahnbürsteneffekt

Kennen Sie den Begriff „Zahnbürsteneffekt“ und dessen Bedeutung? Ich sehe schon, wie Sie den Kopf schütteln, weil Sie so etwas Dummes noch kaum je gefragt worden sind. Dass das seltsame Wort Verbreitung findet, ist trotzdem möglich. Man präsentiert uns schliesslich fast täglich neue Wortkreationen, mit denen die Wortschöpfenden ihren überdurchschnittlichen Intellekt beweisen oder - was noch unerträglicher ist - eine egoistische Idee verschleiern wollen. Nun, da ich Ihnen „Zahnbürsteneffekt“ an den Kopf geschleudert habe, bin ich Ihnen eine Erklärung schuldig. Wenn Sie das Wort demnächst erstmals in Ihrem Bekanntenkreis verwenden, wird man von Ihnen schliesslich wissen wollen, was es bedeutet. Vor der Erklärung müssen Sie sich aber nicht fürchten, denn der Begriff steht für etwas Positives. Er verheisst zweiseitigen Nutzen, was sich am Beispiel einer Zahnbürste erklären lässt. Früher hat man Zahnbürsten in drei Härteklassen hergestellt und mit den stärksten Borsten das Zahnfleisch und die Zahngesundheit gefährdet. Jetzt gibt es nur noch die weniger harten Borsten und damit Zahnbürsten, die im Vergleich mit den alten, harten Ausführungen schneller ersetzt werden müssen. Die Zahnbürstenhersteller steigern daher ihren Umsatz, wenn sie das Zahnfleisch ihrer Kunden schonen. So entsteht der doppelte Nutzen, den man jetzt neumodisch Zahnbürsteneffekt nennt. Daran sollten Sie denken, wenn Sie jeweils genüsslich die Zähne putzen. Vielleicht lassen Sie dann nicht nur die Zahnbürste, sondern auch Ihre Gedanken kreisen, damit Sie herausfinden, wo man - auch ohne Zahnbürste und Zahnpasta - einen Zahnbürsteneffekt erreichen kann. Vielfachnutzen ist ja auf jedem Gebiet erstrebenswert.

Etwas will ich an dieser Stelle noch nachtragen: Diesen Beitrag widme ich unserer phantastischen Zahnärztin, die meine Frau, mich und natürlich unsere Zähne seit Jahren erstrahlen lässt.

Philosophin für alle

Soll sie unakademisch und für den interessierten Laien argumentieren? Gut verständlich und nachvollziehbar? Oder soll sie ihre Gedanken und Überlegungen im Fachjargon ihres Berufsstandes, der Philosophie, angereichert mit Zitaten berühmter Vordenker, zum Besten geben? Beides ist möglich. Sie beherrscht und benutzt zweifellos die ganze „Klaviatur des Näherbringens“ und generiert in jedem Fall geneigte Leser und eine treue Zuhörerschaft. Ihr Erfolgsrezept ist allerdings auch ihr Schwachpunkt. Die Kombination uneinheitlicher Erklärungsweisen erzeugt nämlich eine Spannung und damit mehr als blosses Interesse am entsprechenden Thema. Mit der Mischung aus beeindruckend intellektuell formulierter Logik und eigener Erfahrung sowie mit dem Wechsel von statistisch Nachweisbarem hin zum praktisch Erlebbaren macht sie sich zur Fürsprecherin entgegenlaufender Denkrichtungen. Damit ruft sie ebenso viele Gegner wie Freunde auf den Plan und weckt Emotionen in den verschiedenen Lagern der nach Weisheit Strebenden. Altes Wissen modern erklärt, abgehobene Theorien, fürs breite Publikum bekömmlich aufbereitet, das ist erfolgsträchtig. So sorgt die Überbringerin der Botschaft für Aufmerksamkeit, die sie in der Folge hervorragend zu nutzen weiss. Man kann und darf es ihr nicht übel nehmen. Das Leben war und ist eine Ansammlung von Widersprüchlichkeiten. Wir brauchen den Zweifel, ja sogar den Abgrund zwischen wahr und unwahr. Nur so können wir uns selbst gehörig bemerkbar machen und uns da positionieren, wo wir hingehören. Wen meine ich?

Die richtige Wahl lässt alle gewinnen

Richtig ist nicht zwingend, was den Regeln entspricht, sondern was allen dient. So gibt es zwar eine Regel, wonach Ständeräte primär ihrem Kanton und erst in zweiter Linie einer Partei oder einer Lobby verpflichtet sind. Schliesslich wurden sie als Vertreter eines Bevölkerungsteils, der Bevölkerung ihres Kantons nämlich, gewählt. Was für den Ständerat gilt, trifft im übergeordneten Sinn für den Bundesrat zu. Wer im Dienst der Nation steht, hat die Interessen der ganzen Nation wahrzunehmen. Parteipolitische Überlegungen und kantonale Vorteile müssen in den Hintergrund treten. Doch genau das tun sie je länger desto weniger. Es ist eine Entwicklung in die falsche Richtung im Gange, die einher geht mit einer stetig härter werdenden, auf partiellen Interessen und Kompromisslosigkeit basierenden Politik. Im Gerangel um frei werdende Bundesratssitze geht das Gespenst der Frauenquote um, Lobbyisten machen ihren Einfluss geltend, es werden mathematische Formeln aufgestellt und geografisch begründete Ansprüche erhoben. Kandidatinnen und Kandidaten haben eine Vielzahl von Voraussetzungen zu erfüllen. Mit bestmöglicher Eignung hat das indessen nichts zu tun. Es ist die Konsequenz einer überinterpretierten Demokratie, die – gerade weil sie perfekt sein will – ihr Ziel verpasst.


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