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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Erste Wahl

In den Reihen der CVP gibt es eine Persönlichkeit, die den Tauglichkeitstest für ein Bundesratsmandat längst bestanden hat und als Frau und Regionenvertreterin alle Wahlvoraussetzungen erfüllt. Ich spreche von Ruth Metzler, die in den Jahren 1999 bis 2003 als Bundesrätin beste Arbeit geleistet und trotzdem bedingt durch eine für sie ungünstig gewesene Konstellation den Bundesratssitz verloren hat. Die Ungerechtigkeit ihrer damaligen Nichtwiederwahl lässt sich jetzt korrigieren. Ruth Metzler geniesst ein hohes Ansehen bei der Bevölkerung. Mit Jahrgang 1964 ist sie noch lange bundesratstauglich, und ihre zwischenzeitlich gemachten Erfahrungen in der Privatwirtschaft können auch in Bern von grossem Nutzen sein. Dass die Juristin und diplomierte Wirtschaftsprüferin in ihrer Bundesratszeit das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement erfolgreich geführt hat, ist fast schon ein Fingerzeig, denn dem Vernehmen nach soll dieses Departement nach den nächsten Wahlen neu besetzt werden.

Eine bewährte Bundesrätin reaktivieren, die Ungerechtigkeit aus dem Jahr 2003 korrigieren, einen frei werdenden Sitz mit einer Frau aus einer zu berücksichtigenden Region besetzen und ein schwieriges Departement in bereits bewährte Hände vergeben, das sind alles Optionen, die eingelöst werden sollten. Die CVP muss nur den ersten Schritt (Nomination) tun. Die Vereinigte Bundesversammlung (Wahl) und der Bundesrat (Konstituierung) dürften sich diese einmalige Chance dann nicht entgehen lassen. Dass man zuerst jedoch Ruth Metzler überzeugen muss, ist mir auch klar. Die Aussicht auf Grissini und Alpenbitter bei der Wahlfeier lässt allerdings hoffen...

"caesar und cleopatra? - spiegelgefechte"

Für einmal will ich an dieser Stelle keinen eigenen Text veröffentlichen, sondern auf ein neu erschienenes Buch hinweisen.

Von mir weiss man, dass mich die Autorin Susanne Cho begeistert. Zugegebenermassen ist das auch der Fall, weil meine Frau und ich sie persönlich kennen und mit ihr und ihrem ebenfalls literarisch wirkenden Mann Antonio freundschaftlich verbunden sind. Allein deshalb fiebere ich aber noch nicht jedem neuen Cho-Buch voller Spannung entgegen.

Am neusten Werk

"caesar und cleopatra? - spiegelgefechte" (ISBN 978-3-9524188-3-3)

kann ich gut erläutern, weshalb mich die spezielle Literatur von Susanne Cho so fasziniert. Mit dem Aufschlagen des Buches sehe ich mich in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett versetzt. Allerdings stehen mir dann nicht die gleichen Figuren wie bei Susanne Cho gegenüber. Auch die Machart derselben ist nicht gleich. Was an einem Ort kunstvoll aus Wachs gefertigt wird, entsteht bei Susanne Cho durch die Kraft der Sprache. Der Eindruck der Lebendigkeit ist in beiden Fällen gegeben, und dass verschiedene Zeitebenen die Dramaturgie verstärken, macht das visuelle und das literarische Erleben in gleichem Mass faszinierend. Susanne Cho bringt aber noch eine weitere Dimension ins Spiel. Bei ihr ist Caesar nicht nur Caesar und Cleopatra nicht nur Cleopatra, denn beide erscheinen in vielerlei Gestalt, sozusagen als Spiegelbilder der zahlreichen Darstellungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt haben. Die Autorin inszeniert ein spannendes Verwirrspiel mit historischen Figuren, die wir alle zu kennen glauben. Den würdigen Rahmen für dieses Spiel bietet Schloss Versailles, und der Gastgeber ist kein Geringerer als Louis XIV, der Sonnenkönig. Beim Lesen wird man auf unterhaltsame Weise hineingezogen in die Themen von Wahrheit, Echtheit, Fälschung, Illusion, Mehrdeutigkeit und Vielgestaltigkeit. Susanne Cho bewegt sich erzählend und künstlerisch auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Dimensionen. Ihr ist erneut ein lesens- und bewahrenswertes Werk gelungen. Fortsetzung folgt…?

Hörnli, Horn, Hornochse

Hörnli habe ich immer gehasst. Ich weiss, dass das unanständig ist, weil viele hungernde Menschen glücklich wären, wenn sie davon - sogar in der unsäglichen Kombination von Apfelmus und Hackfleisch - essen dürften. Mit Hörnli assoziiere ich aber auch Positives, denn ein kurzer Aufstieg verhilft mir bei sonnigem Wetter zu erfreulichem Weitblick. Das mächtige Gehörn des Wappentiers meines Heimatkantons und meiner Heimatstadt habe ich von dort aus trotzdem noch nicht erblickt, nur geschändete Kühe, die mit brachialer Gewalt ihrer Hörner beraubt worden sind. Das Wort Horn ist allgegenwärtig. Ich kann Horn riechen, wenn der Hufschmied in der Nachbarschaft zugange ist, und ich kann es fühlen, wenn ich nach der Hörnlibesteigung an meine Fußsohle fasse. Manchmal stosse ich sogar ins gleiche Horn, wenn ich im Verbund mit Freidenkenden gegen Ungerechtigkeiten ankämpfe. Als gehörnter Ehemann musste ich mich glücklicherweise jedoch nie fühlen. Mittlerweile weiss ich jedoch, was ein Hornochse ist. Ein solcher wohnt in einer rechtsufrigen Zürichseegemeinde und sorgt mit juristischen Mitteln dafür, dass die Ferienstimmung verbreitenden Signale der grossen Schiffe verstummt sind oder für die Kapitäne strafrechtliche Folgen zeitigen. Wir leben in einem freien Land und geniessen unter anderem auch die Wahlfreiheit. Diese steht dem Signalverhinderer ebenfalls zu. Er darf daher frei entscheiden, ob er weiterhin als geistig Verwirrter gelten oder sich als Hornochse outen will. Beides ist denkbar, aber eine Alternative sehe ich nicht.


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