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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Ewiggestrig progressiv

Ewiggestrige glauben immer noch, dass sich mit aggressiver Provokation die Welt bewegen und ein konstruktiver Dialog erzielen lässt. Eisern halten sie fest an der alten Mär und befolgen deren einfache Rezeptur. Sie überrumpeln, stacheln auf, irritieren und schockieren, was das Zeug hält, und während sie lautstark und raumfordernd die verschiedensten Grenzen austesten, wähnen sie sich progressiv. Sie bilden eine eigene eingeschworene und dennoch kunterbunt zusammengewürfelte Gattung für sich. Unter ihnen sind Künstler, Schriftsteller, politische Aktivisten, Feministinnen und Misogyne und wahrscheinlich noch viele andere mehr. Ihr verbindendes Element ist einzig die Provokation, und die macht sie schliesslich zu dem, was sie zu sein glauben, aber sicher nicht sind – zu einer alternativen Elite mit Einzigartigkeitsanspruch, zu einer nicht aussterben wollenden menschlichen Extraspezies. Als solche stehen sie gerne und nur zu oft in den Schlagzeilen. Doch ein milder Trost ist, dass sie von dort stets schnell wieder verschwinden wie verglühende Meteoriten am Firmament.

Bitte kein Gewaltverständnis!

Welch ein Unterfangen, Gewalt verstehen zu wollen! Wo Selbstzweck gewordene Gewalt ausgeübt wird, erübrigen sich die Fragen um das Warum. Da gibt es nichts zu klären oder zu verstehen. Gewalt ist unbegreifbar und muss unbegreifbar bleiben. Zu gross ist die Gefahr, dass Schuld relativiert wird und Täter unverdiente Milde erfahren. Begünstigende Umstände und Sachverhalte zählen nicht. Zwar gibt es auslösende Momente, doch erkennt man sie oft zu spät oder gar nicht. Oder man will sie gar nicht erkennen. Gewalt von Menschen an Menschen sollte weniger akademisch, weniger politisch und mit weniger psychologischem und soziologischem Fingerspitzengefühl beurteilt und begutachtet werden. Je mehr man sich um Verständnis bemüht, desto grösser die Bereitschaft zu falscher Toleranz!

Ignorierte Rotlichter

Kürzlich hat ein Kamerateam eine Tandem-Fahrt begleitet. Als Co-Pilot auf dem doppelt bemannten Velo ist ein mir bekannter Nationalrat mitgefahren. Sightseeing auf dem Fahrrad mag für die Pedaleure reizvoll sein, ob der Gegenvorschlag zur Velo-Initiative von der Aktion profitieren kann, weiss ich jedoch nicht. Meine Meinung bilde ich mir jedenfalls ohne Fremdeinwirkung. Ich habe daher die TV-Reportage nicht lange angeschaut, aber trotzdem das Überfahren eines Rotlichtes noch mitbekommen. Das ist inspirierend gewesen. Jetzt denke ich nämlich darüber nach, wie das Fehlverhalten der beiden Velofahrer zu ahnden wäre.

Welchen der beiden Radler müsste man wohl büssen? Hätten am Ende gar beide eine Busse zu bezahlen? Würde die Gesamtsumme dann je hälftig geteilt? Wer wäre der Lenker und wer der Beifahrer? - Fragen über Fragen. Ein salomonisches Urteil dürfte nicht leicht zu finden sein. Vielleicht sollte der vermutlich zuständige Statthalter bei bürgerlichen National- und Ständeräten Rat einholen. Diese Damen und Herren haben nämlich eine reiche Praxis im Überfahren von Rotlichtern. Deshalb beurteilen sie Widerrechtliches in aller Regel sehr milde. Wer das Mittel der Nötigung skrupellos einsetzt, kann ja nur nachsichtig sein. Mit Nötigung meine ich übrigens die unsägliche, nur noch von einem Gericht zu stoppende Verquickung der AHV-Sanierung mit einer erneut misslungenen Steuerrevision. Was der für das Bestrafen der Tandem-Fahrer zuständige Statthalter für einen Rat bekäme, weiss ich nicht. Vermutlich sollte er auf eine Busse verzichten, wenn sich die fehlbaren Velofahrer dafür ganz konsequent gegen jede sinnvolle Rentenrevision einsetzen würden. Dass die Classe Politique ungestraft jedes Rotlicht ignorieren darf, wäre dann wenigstens durch einen Präzedenzfall abgesichert.


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