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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Vollmundig

Man soll bekanntlich den Mund nicht zu voll nehmen und schon gar nicht mit vollem Mund sprechen. Beides habe ich wieder einmal gemacht. Schande über mich! Ich kann mich allerdings rechtfertigen, denn ich bin einer raffinierten Verführung erlegen. Die weltbesten Schinkengipfeli haben mich schwach gemacht. Den wunderbaren Backwaren einer lieben Familienfreundin kann man eben nicht widerstehen, denn die Wollust des Gaumens macht süchtig und - wie ich zugeben muss - auch leichtsinnig. Ich habe daher vollmundig versprochen, dass ich mich für die von mir in grossen Mengen genossenen Köstlichkeiten mit einem Gedicht bedanken werde. Weil man bei mir seit Jahrzehnten fast zu jedem Thema einen Vers bestellen kann, ist mir das Versprechen trotz vollem Mund leicht über die Lippen gegangen. Allerdings wäre ich jetzt fast wortbrüchig geworden. Die gebackenen Leckereien sind eben wirklich unbeschreiblich. Worte für sie musste ich trotzdem finden, denn eine spätere Neuauflage des fleischigen Backwunders möchte ich natürlich nicht gefährden. Deshalb veröffentliche ich jetzt auf unserer Sonderseite den versprochenen Text. Bis zum nächsten Schinkengipfeli-Happening wird mir hoffentlich wieder etwas einfallen. Sicherheitshalber macht sich meine Frau aber mit Hilfe unserer lieben Freundin bereits jetzt mit der Herstellung der weltbesten Schinkengipfeli vertraut, damit ich den nächsten kulinarischen Höhenflug bei fehlenden Textideen notfalls auch als Küchengehilfe abverdienen kann.

Anschreiben!

Anschreiben lassen können in der Regel nur Kreditwürdige. Was hier gemeint ist, hat indessen mit Schuldenmachen nichts zu tun. Trotzdem sind wir vielen Menschen etwas schuldig. Ich denke dabei an Frauen und Männer, die ihrer Stimme beraubt werden, weil sie ihre Angehörigen in Gefahr bringen, wenn sie sich öffentlich gegen Willkür und Diktatur wehren und für den Frieden einsetzen. Viele in der Schweiz lebende Türkinnen und Türken wissen sehr genau, was gemeint ist. Ihnen sollten wir - wo und wenn immer dies möglich ist - unsere Stimme leihen. Ich kann das, weil ich Schweizer Bürger bin, auf keine im Ausland lebenden Verwandten Rücksicht nehmen muss und weil ich das Erdoganland sicher nie besuchen würde, bevor der selbstherrliche Diktator nicht entmachtet ist. Deshalb werde ich immer wieder gegen Erdogan „anschreiben“, aber auch Assad, Netanjahu, Putin, Trump und Konsorten nicht vergessen. Die Antidemokraten, Zerstörer und Kriegstreiber gehören an den Pranger. Man sollte jeden Despoten weltweit zur Persona non grata erklären und ihn in seinem eigenen Land einschliessen, bis ihn die Demokratie hinweg gefegt hat.

Wir leben in unguten Zeiten, aber hierzulande in sicherer Umgebung. Deshalb können wir uns gefahrlos für die Palästinenser, für die Kurden und für alle unterdrückten Völker einsetzen. Von diesem Privileg sollten wir daher so oft wie möglich Gebrauch machen. Wer das Existenzrecht Israels achtet und auch der Türkei nach der Rückkehr zur Demokratie wieder Achtung und Respekt entgegen bringt, soll Gleiches auch den Palästinensern und den Kurden zugestehen. Das Recht, in einem freien, demokratischen Land in Sicherheit leben zu dürfen, ist allen Menschen zu gönnen.

Der Schlaf des Gerechten

Wenn es nur den Schlaf des Gerechten gäbe, wüsste ich, warum ich mich nächtelang ruhelos im Bett wälze. Gerecht bin ich nämlich nicht immer. Das zeigt sich auch im Zusammenhang mit den Schlafproblemen anderer Leute. Bis jetzt hat mir jedes Verständnis gefehlt, wenn sich Leute meiner Generation über ihre Schlaflosigkeit beklagt haben. Wer nicht zur Arbeit muss, kann sein Schlafbedürfnis schliesslich rund um die Uhr erfüllen. Am Morgen spät aufstehen, sich einen Mittagsschlaf gönnen oder schon am Nachmittag ins Bett gehen, sind Privilegien, die uns Pensionierten zustehen. Das Wehklagen über nächtliche Rastlosigkeit habe ich daher immer als unangebracht empfunden.

Seit einiger Zeit bin ich anderer Ansicht, denn das nächtliche Defragmentieren meiner Festplatte gelingt nur noch selten. Schlaflosigkeit ist jetzt auch mein Problem, und weil bei mir kein Placebo-Effekt spielt, sind auch die esoterischen Hilfsangebote lieber Bekannter absolut wirkungslos. Abgeklebte Wasseradern, ausgeräucherte Zimmer und aufgehängter Firlefanz nützen mir gar nichts. Bei mir macht sich daher ein neues, immer stärker werdendes Störfeld bemerkbar. Man bezeichnet es als Depression. Es mag zwar sein, dass man schlaflose Stunden lustvoll überbrücken kann. Bei zunehmendem Alter wirkt diese Therapieform aber auch nicht immer. Ich muss daher eine andere Lösung finden. Allerdings will ich nicht zum Tagträumer werden. Es gibt daher nur einen Weg: Wenn ich mich im Alltag gerechter verhalte, wird sich abends der Schlaf des Gerechten einstellen. Dieser soll übrigens sehr erquickend wirken.

 

PS

Bitte beachten Sie zu diesem Thema auch den illustrierten Kurztext "Gerecht und daher aufgeweckt" auf unserer Sonderseite.


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