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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Stratus, Zirrus und Konsorten

Reinhard Mey wollte einst über den Wolken schweben. Andere wollten und wollen dies ebenfalls. Oft ist man aber schon zufrieden, wenn sich düstere Wolken verziehen. Meteorologen möchten die Himmelserscheinungen allerdings nicht missen. Zu Kumulus, Stratus, Zirrus und Konsorten kennen sie viele spannende Geschichten, mit denen man uns über die nicht immer erfreuliche Wetterprognose hinwegtrösten kann. Die Wolke schlechthin betrifft allerdings nicht das Wetter, obwohl sie manchmal sogar aus meteorologischen Gründen Schwierigkeiten macht. Ich meine die Wolke, die uns das Internet beschert hat. Auch diese Wolke sorgt für Geschichten, oft sogar für Krimis. Wenn Daten im Wolkennebel verschwinden, wird es immer spannend. Das könnte in einer fernen Zukunft sogar dramatisch sein. Die Vision einiger Forscher, die eine Kopie der menschlichen Festplatte - auch Hirn genannt - in der Cloud ablegen wollen, erfüllt mich mit Grausen. Für einmal hoffe ich daher, ganz gegen meine grundsätzliche Haltung, dass sich die Forschungsziele als unerreichbar erweisen. Mein Wissen, mein Denken und meine Gefühle dürfen nie in einer Wolke abgelegt werden. Mein Persönlichstes lasse ich nicht kopieren. Bei Gefühlen bin ich sogar besonders zurückhaltend, denn die zeige ich auch in meinem engsten Umfeld nicht sehr gerne. Wer bei mir etwas Kopierenswertes - z.B. mein altruistisches Denken - entdeckt, muss mich nicht kopieren. Er darf mich jedoch nachahmen, obwohl ich mich selbst keinesfalls für beispielgebend empfinde. Cloudgespeichert will ich mein Ich aber ganz gewiss nie sehen. Ich hätte viel zu grosse Angst, dass es durch aufgezwungene Updates zum Absturz gebracht, durch Viren verseucht und verändert oder durch Erpresser zerstört bzw. unzugänglich gemacht würde. Opensource soll meine Identität nicht sein. Wenn der grosse Operateur meine Festplatte dereinst unwiderruflich löscht, ist das der Preis, den ich für meine lebenslange Exklusivität zu bezahlen habe.

Wenn kritische Denker zuviel glauben

Sie hinterfragen, überlegen und begründen vermeintlich logisch. Wo andere ihr Unwissen mit Glauben kompensieren, beginnt für kritische Denker erst die Herausforderung. Sie haben schon recht - man sollte sich mehr um Wissen bemühen. Gerade jetzt, da News die Wahrheitsprüfung oft nicht bestehen, ist echtes Wissen wertvoll wie nie. Und doch ist es mit dem kritischen Denken halt so eine Krux. Zu wenig davon macht anfällig für Unwahrheit. Zuviel davon genauso. Wer sein Denken weit übers Ziel hinaus treibt, wer keiner Sache und überhaupt niemandem traut, wer immer alles bis ins Unendliche anzweifelt, der landet unweigerlich in einer andern Welt. In einer Welt abseits, die eine eigene Geschichte schreibt, die nicht nur Unwahrheit, sondern auch Wahrheit bekämpft, die alles besser weiss und deshalb weit fernab der Realität ihr eigenes Universum bildet. Hier sind Menschen zuhause, welche ihr Denken überspannen und die Wahrheit neu erschaffen haben. Verschwörungstheoretiker sind Gläubige der andern Art.

Sinnlich

Schokolade weckt als Wort süsse Assoziationen. Beim Begriff „sinnlich“ sind assoziative Umwege hingegen nicht erforderlich. Sinnlich liest, schreibt und empfindet man auf eine einzige umfassende Art und Weise, und das ist gut so. Ich schwärme nämlich für Sinnliches in jeder Form und bin froh, wenn uns dieses die Phantasie fördernde und die Empfindsamkeit steigernde Medikament regelmässig und in den unterschiedlichsten Darreichungsformen begegnet. Dass ich dabei ausschliesslich an ein Aphrodisiakum denke, sollten Sie mir jedoch nicht unterstellen. Dafür ist echte Sinnlichkeit viel zu vielfältig. Edler Wein, gutes Essen, bewegende Kunst, Wunder der Natur, schöne Melodien und selbstverständlich auch Erotik sind die Ingredienzien meiner ganz persönlichen Sinnlichkeit. Diese Zutaten gehören zu jedem guten Leben. Deshalb wünsche ich sie möglichst vielen Menschen. Allen gönne ich sie aber nicht, denn sonst würde ich meine eigene Sinnlichkeit beschränken. Diese ist nämlich nur komplett, wenn ich mit allen Sinnen alle meine Gefühle ausleben darf, kann und sogar muss. Zu diesen Gefühlen gehört auch der Hass. Ihn kann man - selbstverständlich immer im Rahmen der Legalität - ebenfalls sehr genüsslich zelebrieren, also wirklich sinnlich erleben. Diejenigen, die jetzt erschrecken, mag es trösten, dass Zuneigung, Mitgefühl, Bewunderung, Achtung und Respekt auf meiner Sinnlichkeitsskala selbstverständlich trotzdem die höchsten Werte erreichen.


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