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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Tipps im Umgang mit Tipps

Ratgeberliteratur aller Art erfreut sich zurzeit grosser Beliebtheit. Bei der praktischen Umsetzung gut gemeinter Ratschläge hapert es indessen oft, deshalb stehen auch Tipps und Anleitungen zum besseren Verständnis einschlägiger Literatur hoch im Kurs. Die finden wir denn auch überall dort, wo sich Menschen informieren und um besseres Wissen bemühen. Für jedes Problem und jeden Geschmack gibt es den passenden Hinweis. Das Spektrum gebotener Hilfe ist so breit, dass eigentlich gar nichts mehr schief laufen kann. Wer redlich sucht, der findet, was er braucht. Zumindest wer selber denkt und seine Sensibilität einfliessen lässt, wird fündig werden. Die Frage bleibt nur: Wozu die Tipps, die den richtigen Umgang mit Tipps erklären?

Rote Karte für das Anbiederungsdeutsch

Zeitungslektüre ist mein Hobby. Sogar den Tages-Anzeiger verschmähe ich nicht, denn Laura de Weck-Kolumnen und ähnliche „Qualitätsartikel“ kann man ja überlesen. Das Durchblättern lohnt sich auf jeden Fall, denn dabei stösst man auch im „Tagi“ auf echte Bildungs- und Unterhaltungsliteratur. Ganz nach meinem Geschmack ist ein Fund, den ich Hans-Peter Köhli verdanke, dem Mann, der im Verein Schweizerdeutsch unsere eigene Schriftsprache am Leben erhält. In einem Gastbeitrag hat der pensionierte Primarlehrer gerügt, dass Schweizerinnen und Schweizer viele spezifisch landesübliche Ausdrücke leichtfertig über Bord werfen und unvermittelt «ums Eck» schreiben oder „in Urlaub fahren“. Die sprachlichen Schandtaten, die Hans-Peter Köhli auflistet, sind zahlreich und könnten trotzdem noch mit einer endlosen Liste ergänzt werden. Was Hans-Peter Köhli taktvoll als „angepasste Sprachgestaltung“ beschreibt, nenne ich „Anbiederungsdeutsch“. Wenn ein bodenständiger Schweizer von seinen Jungs spricht und eigentlich seine Söhne meint, fehlt mir jedes Verständnis. Dass man Verträge aufkündigen muss und nicht nur kündigen kann, verstehe ich ebenfalls nicht. Wenn ich von Grillen spreche, meine ich Insekten, nicht jedoch das Grillieren von Fleisch, und bei Züricher Geschnetzeltem verschlägt mir das „i“ den Appetit. Meine authentisch schweizerische Schriftsprache will ich mir bewahren. Deutsche - Frauen und Männer - sind mir sympathisch. Dass sie im Vergleich mit mir meistens viel flüssiger artikulieren, nehme ich gelassen hin. Sprachlich anbiedern muss ich mich deswegen nicht. Ich darf mir sogar ein Schmunzeln erlauben, wenn meine deutsche Nachbarin ihre Wäsche „aufgehangen“ hat. Manchmal mache ich allerdings trotzdem einen Sprachkompromiss. So wird zum Beispiel aus einem Kehrplatz ein Wendeplatz. Der ist dann zwar nie mehr besenrein gekehrt, dafür aber eine für das Wenden von Fahrzeugen bestimmte Freifläche. Solche Sprachadaptionen sollen allerdings immer Ausnahmen bleiben. Mein Motto lautet nämlich: Sei kein Löli, schreib wie Köhli.

Finsternis und Morgensonne

Plötzlich sind sie da, die Sorgen, von denen man glaubt, dass man sie nicht bewältigen kann. Wer sich ablenken will, scheitert, und der Schlaf bringt auch keine Erleichterung, weil er sich beim Kummerbeladenen gar nicht mehr einstellt. Wer von einem „Kopfkarussell“ spricht, beschreibt ziemlich genau das, was ihn im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Wenn Sorgen dominieren, fühlt man sich krank, hilflos und völlig apathisch. Wir haben das alle schon erlebt - hoffentlich aber auch die positive Weiterentwicklung der anfangs bedrückenden Empfindung. Wenn nach der finsteren Nacht die wärmende Morgensonne aufgeht, ist vieles wieder gut. Auch Sorgen haben eben ihr Verfalldatum. Sinn machen sie jedoch auch, denn wir werden durch sie empathisch und anteilnehmend. Sorgenfreie Zeiten wünsche ich uns trotzdem, damit wir statt Kummer das Glück teilen können.


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