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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Schlager statt Schläger

Da ich Musik fast aller Art liebe, kann ich ohne jede Peinlichkeit zugeben, dass ich auch Schlager nicht ungern höre. Deshalb hat mir die kürzlich ausgestrahlte Fernsehsendung mit dem Titel „Schlagerboom 2017“ recht gut gefallen. Angetan bin ich auch vom Publikum, das zahlreich an die Veranstaltungsorte reist und vor, während und nach den Konzerten gute Laune verbreitet. Was an diversen anderen Veranstaltungen kaum mehr möglich ist, wird an Schlagerabenden fast liebevoll zelebriert. Ich meine die absolut friedliche, gewaltfreie Ekstase des kollektiven Geniessens. Das Schlagerpublikum mag die Musik und die Interpreten. Es mag aber auch sich selbst. Tausende mögen sich gegenseitig, wenn sie in die musikalische Gefühlswelt versinken. Zum Konzert geht man erwartungsvoll. Während gesungen und musiziert wird, ist man hingebungsvoll, und den Heimweg tritt man beschwingt und zufrieden an. Das erklärt wohl auch, weshalb man an Schlagerkonzerten fast nur schöne Menschen sieht. Wenn Zufriedenheit und friedliche Gedanken das Mienenspiel prägen, kann man ja nicht hässlich sein! Der Umkehrschluss liegt allerdings nahe. Deshalb weiss ich, dass das vielerorts und von mir ebenfalls geforderte Verhüllungsverbot eine zweischneidige Sache ist. Der Sicherheit zuliebe müssten wir den unkaschierten Anblick schrecklicher Fratzen jedoch ertragen. Vielleicht gibt es allerdings noch eine andere Möglichkeit. Wenn wir allen randalierenden Hooligans eine Schlagertherapie verordnen, wird ihnen im Spiegel immer ein zufriedenes Gesicht entgegenstrahlen. Gewalt ist dann keine Option mehr und das Verhüllen definitiv auch nicht. Deshalb begegnet uns der Troublemaker nur noch als Liedtext, aber hoffentlich nie mehr auf der Strasse oder in Stadien.

Pseudolustig

Mit pseudolustig meine ich nicht das, was ein bekannter Buchautor einmal als „Sauglattismus“ bezeichnet hat. Das Pseudolustige begegnet mir im Alltag und fast immer extrem lautstark. Unterentwickelte Kommunikationsgaben fördern die seltsame Verhaltens- und Ausdrucksweise. Wenn Sie Ihr Auto waschen oder die Reifen wechseln, wird Ihnen sicher ein Nachbar und damit die Pseudolustigkeit begegnen. Sätze wie „Darf ich mein Auto dazu stellen?“ oder „Erwarten Sie bereits Schnee?“ sind Standard. Grölendes (♂) bzw. schrilles (♀) Lachen gehört natürlich dazu. Es ist dann Ihre Pflicht, fröhlich einzustimmen. Ich schaffe das allerdings fast nie, obwohl ich mit Menschen sehr schnell in Kontakt komme - sofern sie mich interessieren… Plattitüden sind kein Auftakt für gute Gespräche. Sie schrecken ab und machen stumm. Deshalb wäre echte Abgeschiedenheit für den Carwash und den Reifenwechsel optimal, und das Kommunikationsbedürfnis liesse sich dabei durchaus mit einem gediegenen Selbstgespräch stillen. Auf anregende Gesprächspartner müsste ich dann gar nicht erst warten.

Sion = „Nie on!“

Geläutert durch mittlerweile viele Lebensjahre lasse ich mich keinem politischen Lager und natürlich auch keiner einzelnen Partei zuordnen. Trotzdem will man mich immer wieder einmal in eine bestimmte Schublade stecken. Ich kann das nur verhindern, wenn ich mir ein politisches Profil gebe. Das aber bringt mich in Erklärungsnot und zwingt mich zu einer Art Selbstanalyse. Dabei fällt mir dann auf, wie sehr sich meine Ansichten verändert haben. Was ich früher aus Unwissenheit falsch gemacht habe, wirkt heute fast beschämenswert. Dafür werde ich beinahe euphorisch, wenn sich ein vor langer Zeit gefälltes Urteil als richtig bestätigt und ich mich rückblickend vielleicht sogar als Trendsetter fühlen darf. Mein politisches Profil habe ich mit diesen Feststellungen allerdings noch nicht beschrieben. Deshalb will ich jetzt erklären, als was ich mich empfinde bzw. was ich gerne sein möchte. Ich bin ein äusserst gerechtigkeitssensibler, sozial fühlender, stark föderal denkender Urdemokrat, dem der heilige Zorn der Jugendjahre erhalten geblieben ist. Weil ich diesen Zorn derzeit reichlich versprühe, müsste man ihn eigentlich in elektrische Energie umwandeln. Dank Erdogan, Netanjahu, Rajoy, Trump und diversen noch schlimmeren Figuren hätte meine persönliche Stromproduktion dann eine beachtliche Dimension. Die vom Bundeshaus abhängige Binnenproduktion liesse sich allerdings ebenfalls sehen. Meine auslandsabhängige Elektrizitätsgewinnung muss ich hier nicht näher erläutern, denn die Missetaten der politischen Schreckgespenster sind allgemein bekannt. Ich kann mich daher auf die von Bern her aufgebaute Spannung konzentrieren. Als Illustration genügt ein einziges, besonders aktuelles Beispiel. Der Bundesrat will doch tatsächlich eine Milliarde in olympische Spiele investieren und das möglichst ohne Volksbefragung tun. In meinem Haus bewahrt mich ein Fehlerstromschutzschalter vor gefährlichen Situationen. Ihn würde ich daher nie überbrücken und wirkungslos machen. Das sollte man auch beim Fehlerstromschutzschalter des Bundeshauses nicht tun, obwohl dieser bei der Altersvorsorge 2020 nicht in meinem Sinn funktioniert hat. Der Schalter, den ich meine, ist leicht zu finden und mit „Volk“ beschriftet. Man erkennt ihn auch an der roten Warnleuchte, auf der bei richtigem Funktionieren ein „Sion = Nie on!“ blinkt.

Nachtrag:

Ich habe soeben die Petition "Olympia vors Volk" unterzeichnet. Diese fordert von den zuständigen Behörden in der Schweiz, dass die Beteiligung an der Olympia-Kandidatur "Sion 2026" dem Stimmvolk vorgelegt wird.

 


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