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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Heikel

Man nennt mich mit Fug und Recht heikel, und ich schäme mich deswegen nicht. Ich esse zwar fast alles, aber seit Kindesbeinen nie etwas mit ungewaschenen Händen. Einmal habe ich mich allerdings trotzdem überwunden. Mir wurde - weitab von Wasser, Seife und Papiertüchern - Fingerfood angeboten. Grauenhaft hungrig und wohl auch unterzuckert konnte ich dem Angebot nicht widerstehen. Es hat mir erstaunlich gut geschmeckt und mich überraschenderweise nicht einmal krank gemacht. Ich bin allerdings trotzdem heikel geblieben, durch das spezielle Intermezzo jedoch nachdenklich geworden. An einer dabei gewonnenen Erkenntnis möchte ich Sie teilhaben lassen. Wer wie ich heikel ist, wird nie vergessen, dass man sich die Hände am schmutzigsten macht, wenn eine Hand die andere wäscht. Das Heikelsein lohnt sich deshalb eben doch…

Strapaziert und falsch verstanden

Frauenfeindlichkeit und geschlechtsbedingte Benachteiligung in all ihren Facetten müssen bedingungslos aufgedeckt, bekämpft und an den Pranger gestellt werden. Gerade weil das so wichtig ist, sollten wir dem Feminismus-Begriff mehr Sorge tragen und ihn nicht überstrapazieren oder gar missbräuchlich anwenden. Er wird sonst geschwächt und abgewertet wie billiges Geld in Zeiten der Inflation. Zum Programm einer politischen Partei gemacht, verliert er ausserdem seinen neutralen, einzig auf ausgleichende Gerechtigkeit abzielenden Charakter. Doch das scheint jene (Zeit)genossen nicht zu kümmern, die in ultimativer Art und Weise zum feministischen Kampf aufrufen und dabei übersehen, wie sich eine berechtigte Forderung zum ideologisch geprägten Modetrend entwickelt. Falsch motivierter Enthusiasmus zeitigt aber kaum den gewünschten Effekt, und vermehrter Widerstand ist unweigerlich programmiert. Fehlt es an Lebenserfahrung, kann man es jugendlichen Mitläuferinnen gewiss nicht verdenken, wenn sie sich für feministische Ideen begeistern und dafür auf die Barrikaden steigen. Nur ist ihr Verständnis ein anderes als das älterer Frauen. Diesem Umstand wird zu wenig Beachtung geschenkt.

Persönlichkeiten

Heute vor genau einem Jahr ist eine beeindruckende Frau verstorben, zu deren Ehren ich einen Nachruf verfasst habe, weil ich ihre grossen Verdienste würdigen wollte. Es ist unglaublich, aber man kann sich sogar mit einem solchen Text der Kritik aussetzen. Ich bin von einem mit der gewürdigten Frau sehr nahe verwandten Ehepaar gerügt worden, weil ich die posthum Geehrte als beeindruckende Persönlichkeit bezeichnet habe. Angeblich verdient eine solche Bezeichnung nur jemand, der einmal ein politisches Amt oder ein vermeintlich bedeutungsvolles Ämtli in einem Verein inne gehabt hat. Stilles Wirken für andere Menschen formt nach der verqueren Ansicht keine Persönlichkeiten. Das empfinde ich als verletzend, im konkreten Fall für die verstorbene Frau und für mich. Ich wollte ja nur mit grossem Respekt und grosser Dankbarkeit einer - ich halte es noch einmal fest - wirklich beeindruckenden Persönlichkeit gedenken. Aus der Distanz der Zeit geht mir einiges durch den Kopf. Ich habe begriffen, aber deswegen trotzdem nicht verstanden, dass meine Kritiker den Glanz des Wortes „Persönlichkeit“ für ihren eigenen Abgang bewahren wollen. Sie allein halten sich für berechtigt, dereinst einmal post mortem von der Aura ihrer vermeintlichen Grandiosität umgeben zu sein. Ich werde das Wort Persönlichkeit auch weiterhin in positivem Sinn benützen und zur Beschreibung eindrücklicher Menschen verwenden. Recht gebe ich dem mich so sonderbar kritisierenden Ehepaar höchstens dann, wenn dieses zur Ansicht gelangt, dass man für die Übernahme eines Amtes zwingend eine Persönlichkeit sein müsste. Das wäre dann auch in meinem Sinn, bleibt aber ein ziemlich utopischer Wunsch.


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