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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Vorprogrammierte Denkverhinderung

Bestimmte Namen, Themen und Begriffe, mit denen uns die tägliche Nachrichtenschwemme regelmässig konfrontiert, lösen in unseren Köpfen vorprogrammierte Impulse aus, doch sind es keine Denkimpulse. Vielmehr läuft dann jeweils ein alter Film ab, der bewirkt, dass wir an fixen Meinungen und Standpunkten festhalten. Wir werden ermuntert, das zu glauben, was wir glauben möchten. Auf dieses „Angebot“ treten wir gerne ein, denn was uns vertraut ist, hinterfragen wir nicht. So kommt es, dass wir jenen Informationen die grösste Aufmerksamkeit schenken, die sich am besten mit der eigenen Sicht vereinbaren lassen. Es ist ein Kreis, der sich schliesst. Verändert hat sich nichts.

Das Digitalisieren der Verblödung

Das Thema beschäftigt und ärgert mich fast jeden Tag. Wenn Sachbearbeiter bestimmter Firmen keine Direktwahlnummern und keine E-Mail-Adressen mehr bekannt geben dürfen, weil die Kundschaft Selbsthilfe betreiben oder einen Arbeitstag in der Warteschlange verbringen soll, platzt den Geplagten bald einmal der Kragen. Da ich in der Regel nur ein T-Shirt und kein Hemd trage, bleibt mir das zwar erspart. Frusthemmend wirkt aber auch meine Bekleidung nicht. Ich will endlich wieder Mensch sein und wie ein solcher betreut und bedient werden. Für jeden Franken, den man mir abknöpft, steht mir schliesslich der entsprechende Gegenwert zu. Dazu gehört auch fachmännischer Rat. Offenbar ist aber gerade das eine utopische Erwartung. Ich habe kürzlich zu einem im Detailhandel erworbenen Produkt eine Frage gestellt und von der Lieferfirma per E-Mail den Hinweis bekommen, dass man unter dem Motto „Kunden helfen Kunden“ das Beantworten von Anfragen ausschliesslich der „Community“ überlasse. Der Vermerk „Noreply“ im Feld für die Absenderadresse liess keinen Zweifel an der Verbindlichkeit dieser Aussage aufkommen. Ich habe mich deshalb - aus heutiger Sicht zum letzten Mal - auf das die Kundschaft gängelnde Spiel eingelassen und mit meiner Frage an die Community meiner firmengeschädigten Leidensgenossen gewendet. Ein Echo ist lange Zeit ausgeblieben. Nun aber sei, so teilt mir Sachbearbeiter „Noreply“ mit, die von mir gewünschte Auskunft auf der Community-Seite zu finden. Ich solle daher bestätigen, dass die Angelegenheit erledigt sei, damit man meine Frage wieder löschen könne. Diese Aufforderung stürzt mich in tiefste Verzweiflung, denn die angeblich hilfreiche, alles klärende Antwort enthält nur die Aussage, dass man meine Frage nicht beantworten könne. Bevor sich das perfide Perpetuum mobile wieder in Gang setzt, wende ich mich jetzt aber an die Exorzisten. Hoffentlich können diese der hier beschriebenen Firma und allen anderen Kundentyrannisierern den bösen Geist austreiben. Wenn es die Teufelsaustreiber nicht schaffen, muss ich wohl doch wieder die Community bemühen. Dort hat man schliesslich Erfahrung mit miesen Firmen und ganz besonders mit der von diesen betriebenen Digitalisierung der Verblödung.

Wer diffamiert, ist nie erste Wahl

Politischer Wahlkampf ist unerbittlich und wird stets mit besonderer Härte geführt. Jedes Argument, das verfangen könnte, wird aufgegriffen. Nichts, was sich der Gegner je zu Schulden kommen liess, wird übersehen. Oft wird sogar mehr auf das Demontieren der Konkurrenz als auf eigene Überzeugungsarbeit gesetzt. Was vielleicht eine Zeitlang den gewünschten Effekt erbringt, entbehrt indessen der Nachhaltigkeit. Eine Wahl kann man mit gezielter Kritik und schlagender Antiwerbung wohl beeinflussen. Was danach kommt, findet aber auf einer anderen, weit anspruchsvolleren Ebene statt. Langfristig zählen schliesslich nicht die vermeintlichen Schwächen politisch Andersdenkender, sondern einzig die eigenen Qualitäten. Soziale Kompetenz ist eine davon, und über diese verfügt nur, wer auch sein gegnerisches Vis-à-vis respektiert. Das Schlechtreden des Gegners schadet dem eigenen Image. Und damit sind wir bei der häufigsten und offenkundigsten Fehleinschätzung politischer Wahlkämpfer angelangt. Die Bevölkerung ist gescheiter und reagiert gegenüber schlechtem Stil empfindlicher, als man denken möchte. Wer für sich selber wirbt, indem er die Anderen diffamiert, ist nie erste Wahl.


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