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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Häme und Schadenfreude

Wer sich über die Briten lustig macht und ihnen Realitätsverlust vorwirft, macht es sich einfach. Der verschiedentlich als verhängnisvoll taxierte Brexit-Entscheid ergäbe ausreichend Stoff, um sich ernsthaft mit Grossbritannien auseinander zu setzen. Auch wenn man dem Land womöglich schwere Zeiten voraussagt. Störend ist aber der Tonfall, in dem das geschieht. Er ist geprägt von Häme und Schadenfreude. Wenn sich EU-Vertreter zum Brexit äussern, vernimmt man deren Gekränktheit und Verärgerung. Das macht misstrauisch. Weshalb reagiert man im Namen der europäischen „Erfolgs-Union“ so emotional? Hat die EU etwa mehr zu verlieren, als sie sich selber eingesteht? Die Antwort bleibt vorerst noch aus. Und sollte es in der Politik eine Art Sympathie-Faktor geben, weshalb verspielt ihn Brüssel so unbekümmert? Man kann sich doch nicht auf Freundschaft berufen und gleichzeitig ultimativen Druck ausüben. Versucht man es dennoch, bezahlt man es mit der Glaubwürdigkeit.

Korrektes Verstummen gibt es nicht

Lange galt politische Korrektheit in sozial orientierten und progressiven Kreisen als unangefochtener Gradmesser. Heute steht sie im Verdacht, mit übertriebenen moralischen Denk- und Redeverboten die freie Meinungsäusserung zu beschneiden. Allein der Gedanke, dass daran etwas wahr sein könnte, trifft den Schweizerischen Demokratie-Nerv empfindlich und sorgt für emotionale Wallungen. Das ist nachvollziehbar. Denn aktuell sind wir in unserem Land mit Problemen konfrontiert, für die es keine schnellen Lösungen gibt und die obendrein nach einer ausgeklügelten Sonderrhetorik verlangen. Spontane verbale Äusserungen unterlässt man lieber, denn man könnte falsch verstanden werden. Nicht nur die Probleme selbst führen zu einer angespannten Situation. Auch die schiere Unmöglichkeit, sie ohne negative Reaktionen beim Namen zu nennen, hat diese Wirkung. Dabei liegen die Meinungen manchmal gar nicht so weit auseinander. Es klingt paradox, aber vielleicht brächte mehr Selbstbeschränkung im Endeffekt mehr Redefreiheit. Sollten sich die Fronten zwischen Korrekten und Unkorrekten aufweichen, wären nämlich vermehrt Spontaneität und Lockerheit möglich. Korrektheit mit Mass ist gut, aber sie darf nicht zum Verstummen führen. Ansonsten braut sich eine wirklich gefährliche Stimmungslage zusammen. Fazit: Extremismus ist nie zielführend. Auch dann nicht, wenn das Ziel ein positives ist. Korrektes Verstummen gibt es nicht.

Morbus Expositor

Dass man Antibiotika gegen Viren einsetzt, begreife ich nie. Wie unsinnig und oft sogar kontraproduktiv das ist, wissen aber offenbar viele Menschen noch nicht. Es soll ja sogar bei Ärzten entsprechende Wissenslücken geben. Mir hat man gesagt, man könne mit Antibiotika einzig Bakterien killen, allerdings auch nur dann, wenn diese noch nicht resistent gegen das ehemalige Wundermittel sind. Da wir auf verschiedensten Wegen und sogar über die Nahrungskette immer wieder unfreiwillig und ohne eigenes Wahrnehmen mit Antibiotika kontaminiert werden, wird die Behandlung von bakteriellen Erkrankungen bereits zur Lotterie. Ich frage mich daher, ob ich noch Hilfe erwarten darf. Mich hat nämlich ein Bakterium befallen, das sich pandemieartig in der Welt verbreitet. Ich bin vom Morbus Expositor befallen und teile das schwere Schicksal mit vielen Leidensgenossinnen und -genossen. Wer nach den Symptomen der heimtückischen Krankheit sucht, braucht keinen Pschyrembel und auch kein anderes medizinisches Fachbuch. Ein Blick in die überquellenden Kommentarspalten der Tagespresse genügt vollauf, um Schreckliches gewahr zu werden. Mitleid mit den Befallenen, also auch mit mir, ist auf jeden Fall angezeigt. Auf die Frage, wie ich mein Kranksein empfinde, kann ich aber wenigstens noch schlagfertig antworten. Das Wort „unerhört“ genügt vollauf - wenn Sie wissen, was ich meine…


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