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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Keine Leere nach abgebrochener Lehre

In der Stadt Zürich gibt es eine neue Beratungsstelle, die laut Tages-Anzeiger vom eigens gegründeten Verein «S.E.S.J. Starke Eltern - Starke Jugend» betrieben wird, der in absehbarer Zeit auch Beiträge der Öffentlichen Hand erwartet. Zum Zielpublikum des Vereins zählen offenbar Eltern und Jugendliche, die Hilfe bei der Problembewältigung benötigen. Eine abgebrochene Lehre steht oft am Anfang der zu bewältigenden Schwierigkeiten. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Als ehrenamtlicher „Götti“ habe ich nämlich während einiger Zeit Lehrabbrecher(innen) betreut, ihnen beim Finden eines neuen Ausbildungsplatzes geholfen und sie in der Folgezeit so lange wie nötig begleitet. Wenn ich mit den Eltern der jungen Menschen, den Lehrbetrieben und gewissen Amtsstellen zusammenarbeiten durfte, sind wir meistens zu einer guten Lösung gekommen. So konnte beispielsweise ein Lehrabbrecher sehr kurzfristig eine vorgezogene Durchdiener-RS absolvieren und anschliessend gefestigt und motiviert eine neue Lehrstelle antreten. Er ist seither erfolgreich geblieben, was mich mehr als jedes Honorar erfreut. Einem bekannten Zürcher Unternehmer würde ich gerne davon berichten. Bei ihm hätte der junge Mann nämlich keine Chance bekommen, weil der edle Herr nach eigener Aussage „nie einen dermassen unterstützten Lehrling einstellen“ würde...

Steuermenschen

Jetzt beginnt es wieder, das kokette Gejammer jener Zeitgenossen, die mit ihrer angeblich gigantisch hohen Steuerrechnung hausieren. Mir nötigt das allerdings nur ein müdes Lächeln ab. Ich bin ohnehin der Meinung, dass sich wirkliche Vielzahler glücklich schätzen müssten. Eine hohe Steuerrechnung ist schliesslich im Normalfall immer ein Indiz für wirtschaftlichen Erfolg. Bedauern wäre also ganz sicher fehl am Platz. Auf die jährliche Steuerrechnung würde natürlich auch ich gerne verzichten, aber Magenkrämpfe verspüre ich ihretwegen trotzdem nicht. Dafür ist mein Verhältnis zu den Rechnungsstellern viel zu ungetrübt. Die für mich zuständigen Steuerämter sind mir nämlich fast schon ans Herz gewachsen, weil man mir dort fachkundig, hilfsbereit und zuvorkommend begegnet. Dass das gar nicht selbstverständlich ist, weiss ich, weil ich ausnahmsweise auch mit einem nicht im Kanton Zürich befindlichen Steueramt Kontakt halten muss. Dort schreibt man Briefe, die man anschliessend liegen lässt und erst am letzten Arbeitstag vor den Ferien der Sachbearbeiterin verschickt. So ist diese erst einmal unerreichbar, wenn sich der Briefempfänger nach nicht eingetroffenen Beilagen erkundigt oder sich von ihr den garantiert dudenfreien Text näher erläutern lassen möchte. Bei jenem Steueramt, dem ich zu meinem Glück nur ausnahmsweise ausgeliefert bin, praktiziert man zur Kundenabwehr sogar noch etwas viel Raffinierteres. Ein diskreter Tippfehler in der E-Mail-Adresse hält die Kundschaft besonders wirksam auf Distanz, denn so eine virtuelle Zugbrücke wirkt ganz phantastisch und entlockt sogar mir ein wütendes Schnauben. Mein Ärger legt sich aber sofort wieder, wenn ich an „meine kantonalen und kommunalen Steuermenschen“ denke. Sie sind - wie schon gesagt - zuvorkommend und hilfsbereit. Wer fachlich kompetent ist, kann sich das eben auch leisten…

Kindergeschichten

Kindergeschichten schreibt das Leben nicht selten für Erwachsene. Vor kurzem habe ich wieder ein Kapitel erlebt. Eine liebenswerte Primarschülerin aus dem Nachbarhaus wollte bei mir telefonieren. Das ist allerdings ein kompliziertes Unterfangen geworden. Mit entsetztem Gesicht hat mir das Mädchen erklärt, sie wisse nicht, wie sie das „Ding“ - ein supermodernes Analog-Telefon aus dem letzten Jahrhundert - bedienen müsse. So etwas seltsam Monströses habe sie überhaupt noch nie gesehen. Was hätte sie wohl zu meinem seinerzeitigen Lieblingsspielzeug gesagt? Dass man mit zwei leeren Konservendosen und einer straff gespannten Schnur über eine kurze Distanz hinweg in verständlichem Ton Gespräche führen kann, würde ihr sicher unglaublich erscheinen. Vielleicht so unglaublich wie die Vorstellung, zwei auf einer Bank sitzende Menschen könnten sich ohne Smartphone von Angesicht zu Angesicht unterhalten. Dank Assistenz und guter Instruktion ist der dringende Anruf der Nachbarstochter dann allerdings doch noch zustande gekommen. Eine andere Kindergeschichte, die Erwachsene schmunzeln lässt und nachdenklich macht, verdanke ich meinem Sohn. Er hat mir vor Jahrzehnten begeistert von einem Familienfreund erzählt, der ein absolut luxuriöses Auto besitze. Es sei unglaublich, aber bei diesem Fahrzeug könne man die Scheiben sogar mit einer Handkurbel bedienen. Ich mag solche Geschichten, denn sie wecken die unterschiedlichsten Gefühle. Ein leises Schmunzeln, etwas Wehmut und Nostalgie ergeben eine gute Mischung und bestätigen eine uralte Erkenntnis: Kinder sind die grösste Bereicherung, die es in (m)einem Erwachsenenleben gibt.


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