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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Non, je ne regrette rien

Ob ich auch behaupten darf, was Edith Piaf einst so überzeugend gesungen hat? Die Frage ist gestellt und bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich schwanke hin und her, weil ich einerseits mit Stolz auf meine Vergangenheit zurückblicken will und andrerseits mit einer gewissen Wehmut feststelle, was wahrscheinlich doch nicht gut gewesen ist. Das nicht so gut Gewesene drängt sich immer dann in den Vordergrund, wenn mir das Leben anderer Menschen als Vorbild und Massstab dient. In solchen Augenblicken kommt mir das „Non, je ne regrette rien.“ ganz sicher nicht über die Lippen. Wie könnte ich es auch nicht bedauern, dass meine längst erwachsenen Kinder so oft auf ihren nie Zeit habenden Vater verzichten mussten? Gemeinsame Ferien habe ich ihnen vorenthalten. Spielen mochte ich nicht. Es ist ein Wunder, dass ich mir ihrer Zuneigung und ihrer Loyalität trotzdem immer sicher sein durfte. Wenn ich etwas bestimmt nie bedauern werde und auch nie bedauern muss, ist es die Tatsache, dass ich zweimal Vater geworden bin. In der Blüte ihres Erwachsenenlebens stehend sind mir mein Sohn und meine Tochter Freunde, Stützen und Vorbilder geworden. Sie machen das richtig, was ich falsch gemacht habe, und nehmen mir vergangene Fehler trotzdem nicht übel. Ich glaube sogar, dass meine einstigen Fehler die Früchte sind, die jetzt von meinen Enkelkindern geerntet werden. Mein Sohn spielt gerne mit seinen Töchtern und seinem Sohn. Er nimmt sich - auch wenn das aus beruflichen Gründen erkämpft werden muss - Zeit für seine Frau und seine Kinder. Gemeinsame Unternehmungen und Ferien sind die Regel und nicht die Ausnahme, und trotzdem wird das berufliche Engagement nicht geschmälert und permanente Weiterbildung betrieben. Ich kann nur den Hut ziehen vor solchem Einsatz, der in der Familie und am Arbeitsplatz so viel Gutes bewirkt. Mein schlechtes Vorbild ist, sozusagen spiegelverkehrt, zu einer positiven Maxime geworden. Zuwendung statt Zeitmangel wird mir unverdienterweise auch von meiner Tochter zuteil. Wenn väterliches Fehlverhalten nach langer Zeit solche Folgen zeitigt, darf vielleicht doch auch ich zu meiner Beruhigung „je ne regrette rien“ sagen, allerdings nur ganz leise und nur für mich. Hören soll das nämlich niemand, denn meine Glaubwürdigkeit möchte ich nicht verspielen. Eines aber will ich so oft und so laut wie möglich sagen: Ich bin stolz auf meine Kinder. Machen Sie es mir nach, wenn Sie auch solches Glück geniessen, denn verdiente Anerkennung ist Seelennahrung!

Stadtpräsident unter Verdacht

Der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle hat mit einer Puppe namens Ken ungewollt Schlagzeilen gemacht. Er steht, wie die Tagespresse berichtet, jetzt unter „Sexismus-Verdacht“, weil die scheidende Gemeinderatspräsidentin Chantal Leupi den Ken geschenkweise entgegen nehmen durfte oder musste. Ich will mich an dieser Stelle nicht in die Winterthurer Posse vertiefen. Da der Tages-Anzeiger darüber aber einen riesigen Artikel verfasst hat, steht jetzt in dieser Zeitung auch folgender Kommentar von mir: Es genügt, wenn der Vorfall unter den Beteiligten geklärt wird. Schlagzeilen sind unnötig und kontraproduktiv. Mich interessieren einzig die Gefühle der Beschenkten. Sofern die Ken-Aktion bei Frau Leupi keine negativen Gefühle ausgelöst hat, soll sich auch kein Trittbrettfahrer die nicht vorhandene Empörung aneignen. Wenn die unbedachte Aktion allerdings doch verletzend gewesen ist, muss Michael Künzle die Sache in Ordnung bringen - mit Frau Leupi und nicht mit Dritten. Es gibt in Winterthur übrigens eine äusserst humorvolle Chantal, die sich stets für Anstand und Korrektheit einsetzt. Was sie wohl über das Winterthurer Puppenspiel denkt?

Strichmännchenkunst der Extraklasse

Verbindungen kommen auf verschiedenste Art zustande. Manchmal stehen sich zwei ganz nah, obwohl sie miteinander nie etwas zu tun hatten. A.R. Penck und Louis Soutter kannten sich nicht, weil sie nicht zur selben Zeit lebten. Umso bemerkenswerter ist die Ähnlichkeit ihres künstlerischen Schaffens. Am 2. Mai 2017 ist in Zürich A.R. Penck im Alter von 77 Jahren gestorben, während Louis Soutter bereits 75 Jahre früher, nämlich 1942, starb. Louis Soutter und A. R. Penck waren grossartige Meister der Strichmännchenmalerei. Ich meine das ohne Ironie und schon gar nicht abwertend. Das Gegenteil ist der Fall! Wer sich überzeugen will, dass dieses Genre Ausdrucksstärke auf höchstem künstlerischem Niveau bietet, der google sich durch das reiche Bilderangebot der beiden im Internet. Weiteres Kommentieren will ich unterlassen, weil es die individuelle Kunstbetrachtung stören würde. Nur soviel: Sie werden begeistert sein!


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