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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Geisterbahn-Feeling

Als Kind habe ich mich für Geisterbahnen begeistert. Die Leidenschaft ist aber längst verpufft. Trotzdem überlege ich mir hin und wieder, wie ich eine Geisterbahn konzipieren würde. Bei der Einfahrt müsste ein erstes Gruseln zu spüren sein. Dann wäre eine Steigerung bis hin zum totalen Entsetzen nötig, damit das Aufatmen bei der Ausfahrt aus der Anlage zur nicht zu übertreffenden Empfindung würde. Mit welchen Objekten so eine Empfindungskaskade zu erreichen wäre, ist mir sehr schnell klar geworden. Tiere, selbst Hyänen, eignen sich dafür nicht. Sie wecken nicht genug negative Assoziationen. Vielleicht könnte Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett helfen. Ich weiss zwar nicht, ob dort ein Versandhandel betrieben wird und ob man dort allenfalls einen Sepp Blatter, einen Giovanni Vincenzo Infantino, einen Donald Trump, einen Ariel Scharon, einen Wladimir Wladimirowitsch Putin, einen Baschar Hafiz al-Assad und einen Recep Tayyip Erdogan bestellen könnte. Vielleicht wäre das aber ohnehin nicht gut. Ich hätte nämlich beim Aufstellen der Figuren erhebliche Probleme. Für das erste Gruseln bei der Einfahrt würden die Duplikate von Blatter und Infantino sicher genügen. Die richtige Reihenfolge für die anschliessende Entsetzensspirale wäre aber nicht leicht zu bestimmen. Ich habe die Lösung trotzdem gefunden. Es braucht gar keine Geisterbahn. Man muss nur in die düstere Zukunft schauen und sich dabei die genannten Figuren vorstellen. Das Geisterbahn-Feeling wird unübertrefflich sein.

Mehlwürmer und Politik

Wenn sich der SVP-Mann K. und die Juso-Frau F. zum Essen treffen, kommt es nicht zum romantischen Tête-à-Tête. Vielleicht verstehen sich die beiden leidlich, weil sie in Gedanken mehr beim Essen, als bei ihrem Vis-à-Vis sind. Hungerstillung und kulinarischer Genuss treten an die Stelle des Streitgesprächs. Man begegnet sich für einmal nicht aggressiv, sondern in einträchtiger Milde. Essen versöhnt und verbindet die Menschen - die Feststellung ist alt, aber immer noch zutreffend. Jetzt scheint diese wundersame Wirkung gefährdet zu sein. Die zurzeit laufende Insektenfood-Kampagne, welche uns täglich mit Werbung eindeckt, könnte das Friedensstiftende des Essens massiv beeinträchtigen. Ob man sich vor Kriechgetier ekelt oder ob man ihm kulinarisch frönt, ist weitgehend Glaubenssache. Doch Glauben ist bekanntlich ein heikles Thema, denn hier schliesst sich der Kreis hin zur Politik. Dass der SVP-Mann K. und die Juso-Frau F. den Tisch nicht mehr teilen, weil sie das bisher einzig Verbindende nun auch noch spaltet, kümmert mich nicht. Hingegen nehmen die Mehlwurmfantasien meines Mannes - zumindest im häuslichen Rahmen - eine politische Dimension an. Punkto Essen sind der Demokratie bei uns jedoch Grenzen gesetzt. Wer kocht befiehlt, und das bin ich…

Nomen est omen

Was ich jüngst festgestellt habe, sollte ich eigentlich als Studie deklarieren. Dann dürfte ich mit erhöhter Aufmerksamkeit rechnen und vermutlich sogar eine grössere Glaubwürdigkeit beanspruchen. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass ich bei diesem Thema gar nicht so viel studiert habe. Mir ist einfach aufgefallen, wie oft es in den Kommentarspalten, insbesondere in jenen des Tages-Anzeigers, eine Korrelation zwischen der Boshaftigkeit der Texte und dem Namen des jeweiligen Verfassers gibt. Umgekehrt funktioniert das aber auch. Wenn sich Fairness und Gutmütigkeit in einem Kommentar niederschlagen, steht sehr häufig ein bodenständiger Name unter den entsprechenden Zeilen. Meine Feststellungen, besonders die negativen, sind selbstverständlich nicht repräsentativ und auch auf gar keinen Fall rassistisch gemeint. An spezielle Namen mit Zischlauten habe ich nämlich nicht gedacht. Ich bin schliesslich seit Jahren mit einem „Hitsch“ befreundet. Um doch noch Licht ins Dunkel zu bringen, möchte ich mit zwei Beispielen aufwarten. Ich lese häufig Kommentare, die ein Adam G. verfasst. Sie gefallen mir, weil sie zwar durchaus kritisch, aber nie bösartig sind. Hier erscheint mir der Zusammenhang eindeutig, denn Niedertracht ist einem Adam fremd. Sonst hätte sich Eva seinerzeit ja auch kaum zum Apfelessen mit ihm verabredet. Namensabhängige Bösartigkeit begegnet mir aber in Kommentaren eines Herrn ???del, der - am liebsten im Zusammenhang mit der EU - ganze Hasstiraden über die Schweiz ergiesst und dafür von einigen Redaktionen sogar Narrenfreiheit zugebilligt bekommt. Wer der niederträchtigen Schreibe schon begegnet ist, weiss, wen ich hier meine. Er kann die Fragezeichen vor der letzten Namenssilbe in Gedanken durch die fehlenden Buchstaben ersetzen und das Bild dann auf sich einwirken lassen. Wenn er beim nächsten Mal einem üblen Kommentar begegnet, wird er seinen Verfasser und damit auch den Satz „Nomen est omen!“ verstehen. Ein Missverständnis lässt sich trotzdem nicht ausschliessen, denn vielleicht versteckt sich der üble Schreiber ja hinter einem falschen Namen, den er der Scheusslichkeit wegen ganz bewusst ausgewählt hat. Adam wird sich der Gift und Galle Spuckende Schreiber allerdings nie nennen, denn sonst müsste er fortan auf alles Niederträchtige verzichten, was er wohl kaum bewerkstelligen könnte.


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