SALUZER Der BLOG
Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

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- Katharina Saluz-Gsell
Manchmal ist Ärger nur deshalb nicht angebracht, weil die Frage nach dem Wozu keine Antwort ergibt. Wozu soll ich mich aufregen? Weshalb mich ärgern? Ändern kann ich nicht, was geschehen ist. Nicht, was sich Tag für Tag neu ereignet, auch nicht, was Tag für Tag geschrieben wird. Ich habe keinen Einfluss auf das, was in der Zeitung steht, obwohl es da nicht stehen müsste. Ich meine das locker Dahingeschriebene, das Sinn und Inhalt vermissen lässt, das weder unterhaltsam noch lustig und eigentlich gar nichts ist. Nur Worte, die um der Worte willen Spalten füllen. Doch bevor ich just dasselbe mache, gebe ich zu: entgegen eigenen besseren Wissens treibt mich echter Ärger an. Dass man in der teuren Tageszeitung Zeilen schindet und wertvollen Platz vergeudet, stört mich massiv! Wenn ich aber hier, an dieser Stelle, meinem Unmut Luft verschaffe, kostet das niemanden mehr als eine Minute Zeit. Dafür gibt es auf unverbindliche Art vielleicht sogar eine Minute Unterhaltung…
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- Katharina Saluz-Gsell
In der Politik bekämpfen sich Extreme und geniessen dabei grösstes öffentliches Interesse. Doch wenn um Macht und Einfluss gerungen wird, leidet immer die Vertrauenswürdigkeit. Es zählt, was der eigenen Sache dient und was die Massen dafür mobilisieren soll. Was zwischen den Fronten passiert, entzieht sich der breiten Öffentlichkeit. Zu laut und dominant ist das Getöse des Extremen. Für die leiseren Töne verlieren die Leute schnell das Gehör. Dabei wäre vor allem jenen Kräften Aufmerksamkeit zu schenken, die sich nicht gegeneinander, sondern füreinander stark machen und die nach einem gemeinsamen Weg suchen. Als ob Kompromisslosigkeit mehr Vertrauen verdiente und Unnachgiebigkeit für Stärke spräche, werden Ansprüche erhoben, die alles blockieren. Wenn zwei am selben Seil in entgegengesetzter Richtung ziehen, ist Stillstand wahrscheinlich, das Risiko, zu verlieren, erheblich. Gespräche sind besser und Konsens ist es erst recht! Der Weg entlang der Mitte schafft keine Verlierer, dafür erspart er gefährliches Balancieren am Rand.
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- Peter-Jürg Saluz
SALUZER der BLOG soll möglichst viele Menschen ansprechen. Daran arbeiten wir. Obwohl wir uns über jede Leserin und jeden Leser freuen, möchte ich persönlich eine spezielle Gruppe ganz besonders gerne erreichen. Die mich faszinierenden Menschen, die in den Kommentarspalten der Tageszeitungen Kluges schreiben, dem Schubladendenken abhold sind und anderen Meinungen mit Toleranz und Fairness begegnen, würde ich gerne „ködern“. Für sie empfinde ich nämlich so etwas wie freundschaftliche Sympathie, obwohl sie mir - z.B. in den häufig frequentierten Kommentarspalten des Tages-Anzeigers - jeweils nur mit 800 Zeichen begegnen und man sie mit ihren Namen nur selten aufspüren kann. Wenn es nach mir ginge, müsste man die Kommentarspalten ändern und zwingend für jeden Beitrag eine sichtbare E-Mail-Adresse verlangen. Das hätte einen mindestens doppelten Nutzen, denn die niederträchtigsten und dümmsten Kommentare würden ausbleiben. Dafür könnte man mit den Müttern und Vätern kluger Gedanken in direkten Kontakt treten. Offenbar bin ich nicht allein mit dieser Idee. Eine von mir häufig gelesene Zeitung hat sie bereits umgesetzt und die Kommentarspalte so programmiert, dass als Verfasser eines Kommentars ganz automatisch der Abonnent mit seiner E-Mail-Adresse eingefügt worden ist. Das konnte allerdings nicht gut gehen. Stellen Sie sich doch einmal vor, was passiert, wenn ein pubertierender Jungspross einen Kommentar verfasst, der dann in aller Öffentlichkeit als Beitrag der Mutter oder des Vaters erscheint, weil ein Elternteil und nicht der Nachwuchs das Zeitungsabonnement bezahlt hat. Perfekt ist das System nur dann, wenn man zu jedem veröffentlichten Kommentar mit seiner eigenen E-Mail-Adresse stehen muss. Ob der Kommentarspalten-Pionier Tages-Anzeiger bald einmal den Anfang macht?
