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Gedanken zum Jahresanfang

Jetzt fassen viele Menschen gute Vorsätze. Ich gehöre nicht (mehr) zu ihnen. Das Geniessen werde ich auf jeden Fall nicht einschränken. Rauchen "muss" ich zudem seit Jahrzehnten nicht mehr. Als Genuss kann man das Verstinken der Umwelt, der eigenen Räume und Kleider sowieso nicht bezeichnen.

Beim Essen und Trinken beschränke ich mich allerdings kaum. Alkoholiker werde ich aber trotzdem nicht, denn die Vernunft verhindert das absolut masslose Geniessen. In einer Lebensphase in der viel Liebgewonnenes nicht mehr möglich ist, dürfen die Genussbeschränkungen aber nicht zu limitierend sein.

Bei den sozialen Kontakten werden die Schranken ganz automatisch gesetzt. Aus einem einst grossen Freundes- und Bekanntenkreis ist längst eine kleine Gruppe lieber, an mir interessierter Menschen geworden. Im übertragenen Sinn habe ich vom täglichen Konsum von Billigwein zum sporadischen Geniessen eines wirklich edlen Tropfens gewechselt.

Dass ich keine Vorsätze mehr fasse, beeinflusst mein Verhalten nicht. Ich versuche immer noch, möglichst empathisch und resilent zu sein. Um allzu viel Toleranz bemühe mich jedoch nicht, denn die verwechsle ich nicht mit der angebrachten, echten Anteilnahme, die ich immer noch empfinde.

Ich bin in  den letzten Jahrzehnten kein besserer Mensch geworden und ich werde auch nie einer sein. Wenn ich guten Menschen direkt oder indirekt zur Seite stehen kann, darf man sich aber auf mich verlassen. Auch dafür muss ich keinen Vorsatz formulieren. Ich schreite nämlich lieber zur Tat und überlege nicht zuerst, was ich tun will oder tun soll. Deshalb suche ich jeden Tag nach etwas Gutem oder Erfreulichem und mache dann gerne mein Umfeld darauf aufmerksam.

Absolut prinzipientreu bin ich allerdings nicht. Vielleicht formuliere ich gerade deshalb auch keine Vorsätze. Wenn sie das Aufräumen und Loslassen betreffen würden, hätte ich beispielsweise mit der Umsetzung gedanklicher Absichtserklärungen erhebliche Probleme…

Zum Eremit werde ich auch mit meiner modifizierten Lebenseinstellung noch lange nicht. Mit echter Anteilnahme für die Not von Mensch und Tier, mit bissiger Kritik an Missständen und geistigen Irrwegen sowie mit lustvollem Geniessen werde ich das neue Jahr und meine weitere Zukunft gestalten. Darauf will ich jetzt mit meiner lieben Frau und - wenn Sie möchten - auch mit Ihnen anstossen. Eine gute Flasche werden Sie und wir doch sicher zur Hand haben.

 

Prosit

 

Prosit 2025!