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Non, je ne regrette rien

Ob ich auch behaupten darf, was Edith Piaf einst so überzeugend gesungen hat? Die Frage ist gestellt und bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich schwanke hin und her, weil ich einerseits mit Stolz auf meine Vergangenheit zurückblicken will und andrerseits mit einer gewissen Wehmut feststelle, was wahrscheinlich doch nicht gut gewesen ist. Das nicht so gut Gewesene drängt sich immer dann in den Vordergrund, wenn mir das Leben anderer Menschen als Vorbild und Massstab dient. In solchen Augenblicken kommt mir das „Non, je ne regrette rien.“ ganz sicher nicht über die Lippen. Wie könnte ich es auch nicht bedauern, dass meine längst erwachsenen Kinder so oft auf ihren nie Zeit habenden Vater verzichten mussten? Gemeinsame Ferien habe ich ihnen vorenthalten. Spielen mochte ich nicht. Es ist ein Wunder, dass ich mir ihrer Zuneigung und ihrer Loyalität trotzdem immer sicher sein durfte. Wenn ich etwas bestimmt nie bedauern werde und auch nie bedauern muss, ist es die Tatsache, dass ich zweimal Vater geworden bin. In der Blüte ihres Erwachsenenlebens stehend sind mir mein Sohn und meine Tochter Freunde, Stützen und Vorbilder geworden. Sie machen das richtig, was ich falsch gemacht habe, und nehmen mir vergangene Fehler trotzdem nicht übel. Ich glaube sogar, dass meine einstigen Fehler die Früchte sind, die jetzt von meinen Enkelkindern geerntet werden. Mein Sohn spielt gerne mit seinen Töchtern und seinem Sohn. Er nimmt sich - auch wenn das aus beruflichen Gründen erkämpft werden muss - Zeit für seine Frau und seine Kinder. Gemeinsame Unternehmungen und Ferien sind die Regel und nicht die Ausnahme, und trotzdem wird das berufliche Engagement nicht geschmälert und permanente Weiterbildung betrieben. Ich kann nur den Hut ziehen vor solchem Einsatz, der in der Familie und am Arbeitsplatz so viel Gutes bewirkt. Mein schlechtes Vorbild ist, sozusagen spiegelverkehrt, zu einer positiven Maxime geworden. Zuwendung statt Zeitmangel wird mir unverdienterweise auch von meiner Tochter zuteil. Wenn väterliches Fehlverhalten nach langer Zeit solche Folgen zeitigt, darf vielleicht doch auch ich zu meiner Beruhigung „je ne regrette rien“ sagen, allerdings nur ganz leise und nur für mich. Hören soll das nämlich niemand, denn meine Glaubwürdigkeit möchte ich nicht verspielen. Eines aber will ich so oft und so laut wie möglich sagen: Ich bin stolz auf meine Kinder. Machen Sie es mir nach, wenn Sie auch solches Glück geniessen, denn verdiente Anerkennung ist Seelennahrung!


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