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Canis lupus mit „ff“

In Zürich treibt sich seit längerer ein sonderlicher Wolf herum. Er gehört zu einer nicht geschützten Untergattung, die man daran erkennt, dass sie nur über zwei recht wackelige Beine verfügt und zwecks besserer Unterscheidbarkeit von den echten Wölfen mit „ff“ geschrieben wird. Weil die Forschung über das seltsame Tier gemäss stadträtlicher Anordnung keine Details preisgeben darf, hätte sein Erscheinen kaum je einen grossen Wirbel verursacht, wenn der Lupus Lapsus nicht allzu oft mit peinlichen Fehlauftritten aufwarten würde. Für Aufsehen negativer Art sorgt der Spezialwolf jedoch immer wieder. Deshalb hat sich in Zürich mittlerweile sogar eine neue Volkssportart etabliert. Gemeint ist hier der Kopfschüttelmarathon, der die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher soviel Energie kostet, dass das Abschalten veralteter Atomkraftwerke in weite Ferne rücken könnte.

Der besondere Wolf, der - wenn man seine politische Zuständigkeit berücksichtigt - eigentlich ein Wehrwolf ist, will der Öffentlichkeit neuerdings unbedingt vorenthalten, welche Nationalität die in der Stadt Zürich agierenden Straftäter haben. Mit der entsprechenden Anordnung hat er jetzt sogar einen originellen Leserbriefschreiber herausgefordert. Der kluge Mann, also nicht etwa der mit „ff“ Geschriebene, schlägt mit feiner Ironie und nach dem Motto „wenn schon, denn schon“ vor, dass die Polizei inskünftig auch das Geschlecht von Kriminellen nicht mehr nennen solle. In amtlichen Verlautbarungen will der Verfasser des im Tages-Anzeiger erschienenen Leserbriefes nur noch den Begriff „Mensch“ lesen. Das ist allerdings auch nicht zu Ende gedacht. Wenn ich als Straftäter Mensch genannt würde, wäre das nämlich so etwas wie rassistisch. Ich bin einfach ein Lebewesen; die Gattung spielt keine Rolle. Es wäre ja noch schöner, wenn man nach jeder gemeinen Tat erführe, dass sie ein Mensch begangen hat…

Das traurige Denkmuster des Zürcher Wehrwolfes ist nicht zu verstehen. Lustig ist es trotz der sich daraus ergebenden Pointen ohnehin nicht. Mit der Behauptung, „dass die Ereignisse um den Silvester in Köln keinen solchen Wirbel entfacht hätten“, wenn die Herkunft der Straftäter unerwähnt geblieben wäre, versetzt sich der leider noch amtierende Stadtrat definitiv ins Abseits. Die Öffentlichkeit hat seinerzeit mit Entsetzen, Abscheu und Ekel erfahren, was in der Nacht des Jahreswechsels 2015/2016 in Köln passiert ist. Das darf jetzt bestimmt nicht verniedlicht und bagatellisiert werden. Wer die Opfer der unzähligen gravierenden Übergriffe vorsätzlich oder auch nur aus Dummheit verhöhnt, ist eines Amtes nicht würdig, auch als „ff“-Lupus nicht. „Fertig lustig“ kann man da nur sagen und hoffen, dass die Stimmberechtigten der Stadt Zürich bei den nächsten Erneuerungswahlen das noch fehlende Ausrufezeichen setzen.


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