Wortschöpfungen
Mir gefällt es, wenn sich die Sprache erneuert und weiterentwickelt. Ich freue mich daher auch über Wortschöpfungen, die den deutschen Ursprung noch erkennen lassen. Das gilt allerdings nicht ausnahmslos. „Unkaputtbar“ oder gar „Grillitarier“ finde ich grässlich und geschmacklos. Letzteres gilt besonders für die Wortverbindung, die zwischen Grill und Arier eine bedrückende, Gefühle verletzende Assoziation herstellt. Kreative Sprache und Gedankenlosigkeit oder gar Dummheit passen eben nicht zusammen. Beim Wort „Sauglattismus“, das offenbar ein Schweizer Literat erfunden hat, werde ich allerdings bedeutend milder. Der Begriff entlockt mir bei passender Anwendung hin und wieder sogar ein Schmunzeln. Heute bin ich übrigens auf eine mir bis anhin unbekannt gewesene Wortkreation gestossen. In einem philosophisch geprägten Gespräch ist von einer „Verfreundlichung“ der Welt die Rede gewesen. Als sprachliches Glanzstück würde ich den für mich neuen Begriff nicht bezeichnen, die Gedanken, die er auslöst, machen ihn aber sympathisch. Eine „Verfriedlichung“ der Welt gefiele mir allerdings noch besser, nicht als Wortschöpfung oder Vision, aber als Tatsache. Die neusten Nachrichten aus aller Welt zerstören jedoch alle Illusionen. Leider bleibt die Verfriedlichung der Welt eine Utopie. Wir sollten trotzdem jeden uns möglichen Beitrag leisten, damit wir das Ziel - einen weltweiten Frieden - nicht aus den Augen verlieren. Es heisst, die Hoffnung sterbe zuletzt. Das will ich so nicht wahrhaben, denn die Hoffnung verdient ein ewiges Leben.