Ambivalenz bei Kommentarspalten
Wenn Zeitungen - wie zum Beispiel der dabei besonders aktive Tages-Anzeiger - ihre Kommentarspalten öffnen, tun sie damit etwas Gutes und gleichzeitig etwas Verheerendes. Gut wirkt sich das neue Angebot dann aus, wenn es fruchtbare Diskussionen ermöglicht und beim Verbreiten neuer Ideen hilft. Die begrenzte Zeichenzahl und die Unmöglichkeit, die Kommentarverfasser(innen) per E-Mail direkt anzuschreiben, schränken den fruchtbaren Meinungsaustausch allerdings ein. Das ist schade. Deshalb könnte sich eine Praxisänderung lohnen. Kommentare sollten nur noch in Verbindung mit einer sichtbaren E-Mail-Adresse veröffentlicht werden. Dann würden die üblen Texte mit einem Schlag reduziert und die Kontrollen der Kommentarspalten durch die letztlich mitverantwortlichen Redaktionen bedeutend einfacher. Dafür liessen sich gute Gedanken direkt und ohne Zeichenbeschränkung an die Frau bzw. an den Mann bringen. Wo der echte Dialog gefördert und die bösartige Polemik verbannt wird, weckt eine Kommentarspalte keine ambivalenten Gefühle mehr. Unser Blog soll dies ebenfalls nicht tun. Deshalb nehmen wir Kommentare ausschliesslich per E-Mail entgegen. Sie erhalten dafür unsere volle Aufmerksamkeit und werden, wenn sie gehaltvoll und anständig sind, von uns ganz sicher nicht unter den Teppich gekehrt.