Des einen Uhl ist des andern Nachtigall
Aktuell gilt vor allem die modernisierte Umkehrung der alten Weisheit. Des einen Spass und Freude ist des andern Last und Leid. In Abwägung zwischen Vergnügen und Sicherheit haben Vernunft und Gerechtigkeit zurzeit das Nachsehen. Unvergleichbares darf nicht gegeneinander auf die Waagschale geworfen werden. Dennoch gewichtet unsere Landesregierung die Forderungen der Spass- und Vergnügungsgesellschaft höher als das Recht der Bevölkerung auf grösstmöglichen Schutz. Das ist bitter! Die Corona-Pandemie stellt das Verantwortungsbewusstsein der Regierenden offenbar auf eine harte Probe. Anders lässt es sich nicht erklären, dass politisch angeordnete Massnahmen im Kampf gegen die Krankheit gelockert werden, während sich das Virus weiter ausbreitet. Demokratische Rechte und Freiheiten stehen der ganzen Bevölkerung gleichermassen zu. Aber das ist die grosse Ungerechtigkeit – wer laut fordert, wird bevorzugt.