saluz.com

 

 

 
 
Wo immer wir sind, was immer wir tun, hier informieren wir Sie:
saluz.com

Krise meistern / Seelsorge

Der Titel zu diesem Beitrag ist einem Inserat entnommen, das ich hier abbilde, weil mich der Inhalt der Annonce beschäftigt und befremdet.

Zwischenablage 1Dass sich viele Menschen um ihre Existenz sorgen, weiss ich. Deshalb üben sich meine Familie und ich im Rahmen unserer vergleichsweise bescheidenen Möglichkeiten in Solidarität, indem wir beim Einkaufen und beim Vergeben von Aufträgen entsprechende Überlegungen anstellen. Leute, die sich mit kreativen Ideen zu helfen wissen, bewundern und unterstützen wir. Allerdings verachten wir jene Zeitgenossen, die aus der wirtschaftlichen oder seelischen Not ihrer Mitmenschen Kapital schlagen wollen. Hinter dem hier zur Diskussion stehenden Inserat verbirgt sich genau so eine Person.

Wer sich für Fr. 4.50 pro Minute als telefonischer Seelentröster für Einsame anbietet, ist schlicht und einfach skrupellos. Man muss solche Dienstleistungen allerdings gar nicht in Anspruch nehmen, denn es gibt kostenlose Alternativen. Es ist jedoch nicht einfach, diese zu finden. Deshalb vermittle und pflege ich selbst entsprechende Kontakte. Wer dafür trotz allem etwas bezahlen will, der findet genügend Institutionen, die sich über eine Zuwendung freuen.

Solidarität muss das Motto dieser Zeit sein. Leider spielt sie aber nicht, wenn sie auf reiner Freiwilligkeit beruht. Wir sollten deshalb möglichst bald eine gesetzliche Grundlage für einen befristeten Solidaritätsbeitrag schaffen. Wer durch die Pandemie keinen materiellen Schaden erleidet oder sogar einen Einkommenszuwachs erzielt, kann und soll jetzt auch etwas zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen dieser schwierigen Zeit beitragen.

Derzeit wird im Bundeshaus über die „99%-Initiative“ der SP verhandelt. Vermutlich kommt das Volksbegehren später mit einem Antrag auf Ablehnung zu den Stimmberechtigten. Aussichtslos wird es deswegen aber nicht unbedingt sein. Es wäre daher ratsam, wenn man ihm einen durchdachten Gegenvorschlag entgegenstellen würde. Eine Zweckbindung für den Mehrertrag (Milderung der Pandemiefolgen) und eine Befristung könnten das Begehren deutlich attraktiver machen.

Die Krise meistern und Seelsorge betreiben, dass können wir nur gemeinsam. Für mich steht der Begriff „Seelsorge“ für solidarisches Denken, und solidarisches Handeln für „die Krise meistern“. Telefongespräche für Fr. 270.00 pro Stunde muss deswegen aber niemand führen.


Kontakt

www.saluz.com

c/o Katharina + Peter-Jürg Saluz-Gsell

Frohbergstrasse 80a

CH-8620 Wetzikon ZH

E-Mail: info@saluz.com