saluz.com

 

 

 
 
Wo immer wir sind, was immer wir tun, hier informieren wir Sie:
saluz.com

Ein kakophoner Kanon

Die Medien überschlagen sich mit Berichten über die Opfer der Pandemie. Nein, es geht nicht um die an Covid Erkrankten und Verstorbenen, auch nicht um deren Angehörige und jene, die ihre Existenz verloren haben. Im Fokus stehen Menschen, die sich wegen der angeordneten Schutzmassnahmen ihrer Alltagsgewohnheiten beraubt und deshalb ungerecht behandelt fühlen. Ihre Not sei gross, meinen sie, weit schlimmer als die Angst vor Krankheit und Tod. Wer der dramatischen Rhetorik folgt, wähnt sich in einer andern Welt. Dass Massnahmen zum Schutz von Leben solches Leid auslösen, ist paradox und unbegreiflich. Der Mensch ist wohl nicht das von Vernunft gesteuerte Wesen, für das er sich gerne hält. Zumindest der demokratieverwöhnte Wohlstandsmensch sieht rot, wenn seine Möglichkeiten auch nur vorübergehend und zugunsten eines höheren Ziels beschnitten werden. Einschränkende Anordnungen empfindet er als böswillige Attacken auf die Freiheit. Daran hält er auf Biegen und Brechen fest. Auch wenn sich die Umstände verändern und zu neuen Notwendigkeiten führen.

Die Pandemie deckt menschliche Mängel und Schwächen auf und verlangt von uns allen einen besonderen Effort. Was in der Theorie als unbestritten gilt, stösst allerdings an verschiedenen Fronten auf Widerstand. So wähnen sich die betagten Menschen in den Altersheimen als Hauptleidtragende der aktuellen Situation. Um sie vor Ansteckung zu schützen, würden sie weggesperrt und eingeschlossen. Man isoliere und behandle sie wie Schwerverbrecher. Ihr Leben sei nicht mehr lebenswert, denn man entmündige sie und ignoriere ihre Bedürfnisse. Manche der älteren Menschen bekunden den Wunsch, lieber zu sterben, statt auf den Besuch ihrer Sprösslinge zu verzichten. Sie wollen ihren Lebensabend nicht einsam und abgeschottet, sondern im Beisein ihrer Liebsten verbringen. Während des Wehklagens der Älteren, ertönen auch die wütenden Forderungen Junger und Jugendlicher, die glauben, mehr zu leiden als der Rest der Bevölkerung. Es sei ihnen nicht möglich, ihr Leben zu leben und ihre Zukunft zu planen. Gar von Verzweiflung ist die Rede, da es weder Spass noch Freude gebe. Nur eine Stimme fehlt im kakophonen Kanon – jene der Einsicht.

 

Kako

 

 


Kontakt

www.saluz.com

c/o Katharina + Peter-Jürg Saluz-Gsell

Frohbergstrasse 80a

CH-8620 Wetzikon ZH

E-Mail: info@saluz.com