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Tatsächlich fragwürdig

Der Zürcher Oberländer hat am 15. November 2018 über eine Analyse berichtet, die vom Wetziker Stadtrat im Zusammenhang mit einem Postulat in Auftrag gegeben worden ist. Ein Gemeindeparlamentarier, der normalerweise eher mit dem Stadtrat fraternisiert, ärgert sich über die im Strassenbau besonders sichtbare Verschwendungssucht. Deshalb muss der Stadtrat nun zu einem Postulat Stellung nehmen. Es ist interessant und erschütternd, wie er das tut. Dass eine Behörde, die von einer gut dotierten Verwaltung unterstützt wird bzw. unterstützt werden sollte, einen solchen Vorstoss nur mit externer Beratung behandeln kann, ist allein schon ein Skandal. Wenn man zudem weiss, dass deshalb ein Honorarauftrag im Wert von Fr. 7'600.00 vergeben worden ist, kann man nur noch den Kopf schütteln. Es wird aber noch fragwürdiger. Ausgerechnet ein ungenannt bleibendes Büro, das verschiedentlich überteuerte Lösungen ausgearbeitet hat, lässt der Stadtrat abklären, welche Einsparungen möglich gewesen wären. Befangenheit ist kein Thema - nicht bei diesem Stadtrat, der sich in aller Regel ebenfalls nie befangen fühlt…

Der seltsame Auftrag hat Seltsames zutage gefördert. Durch den Verzicht auf teure Gestaltungsmöglichkeiten kann man angeblich nur etwa ein Prozent der Gesamtkosten einsparen. Offenbar sind Granitpoller, Edelrandsteine und gepflästerte Regenrinnen sehr preisgünstig! Zudem werden Luxuslösungen ja nicht selten über ein Quartierplanverfahren zulasten der Landbesitzer abgerechnet. Ich kann diesbezüglich sogar auf eigene Erfahrungen mit der fehlkonzipierten, teuren und kurz nach der Fertigstellung schon zerfallenden Frohbergsstrasse zurückgreifen.

Der Stadtrat und die mit Fr. 7'600.00 alimentierte Beraterfirma haben sich richtiggehend lächerlich gemacht. Wenn „das grösste Sparpotenzial gemäss Analyse bei den Erneuerungszyklen liegt“ und man beim baulichen Unterhalt bis zu Fr. 30’000.00 jährlich sparen kann, "sofern man dafür Belagsschäden in Kauf nimmt“, ist das eine unglaubliche Feststellung. Einsparungen, die den Unterhalt verteuern, sind nämlich keine Einsparungen. Geld wird dort gespart, wo ein solides Werk ohne verteuernden Firlefanz erstellt wird. Für solche Schlussfolgerungen braucht es nur etwas Intelligenz.

Ein Problem ist bisher noch gar nicht zur Sprache gekommen: Dass sich durch unnötigen Luxus auch das Honorar der Projektverfasser erhöht. Auftragnehmer sollen es schliesslich gut haben, wenn sie im Auftrag des Stadtrates tätig sind. Deshalb gibt man sich im Stadthaus ja auch beratungsresistent, selbst wenn man alibimässig teuren externen Rat einholt. Etwas dazu lernen will man ohnehin nicht, denn das könnte Folgeaufträge für gewisse Unternehmen gefährden. Die im Bereich der Schellerunterführung in den Strassenbelag eingelassenen Bodenlampen, die während Jahren wiederkehrend beschädigt worden sind, haben sich z.B. als Perpetuum mobile in Sachen Arbeitsbeschaffung erwiesen. Wohl deshalb sind bei einem neueren Kreisel erneut solche Lampen eingebaut worden. Die Interessen, die der Stadtrat hegt und pflegt, lassen sich leicht durchschauen. Es sind aber ganz sicher nicht die Interessen der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

Fortsetzung folgt - mindestens bis zu den nächsten Erneuerungswahlen…


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