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Die Verantwortungsübernehmer

Wenn ich nach einem schrecklichen Verbrechen erfahre, eine Terror-Organisation habe für die Tat die Verantwortung übernommen, sträuben sich mir die Nackenhaare. Wer Verantwortung übernimmt, stellt sich nämlich dem Gericht und trägt die Konsequenzen. Noch schrecklicher ist meiner Meinung nach der Terminus „Hinrichtung“, wenn er für einen Mord und nicht für den Vollzug der Todesstrafe Verwendung findet. Über die unpassende Wortwahl habe ich mich schon etliche Male aufgeregt und in weniger tragischen Angelegenheiten mindestens sehr gewundert.

Nichts Tragisches, aber Verwunderliches erlebt man auch in Wetzikon. Eben hat wieder jemand die Verantwortung für etwas übernommen; dieses Mal vermutlich sogar in ehrlicher Absicht. Stadtrat Heinrich Vettiger stellt sich schützend vor seine Blumenkisten-Kollegin Susanne Sieber und nimmt die Schuld für das Asphaltieren des hinter dem Stadthaus liegenden Platzes auf sich. Nach einer treuherzigen Erklärung, mit der das Versagen bei der Detailplanung und Bauaufsicht kaschiert wird, übernimmt Henry Vettiger „für den Auftrag zum Asphaltieren des Platzes die Verantwortung“. Das löst Fragen aus.

Ich wüsste gerne, wer für den Rest des insgesamt teuren Fiaskos (inkl. Blumenkisten) verantwortlich ist und auf welche Art sich die Verursacher der Panne ihrer Verantwortung stellen wollen. Wenn - wie meistens in Wetzikon - zum vornherein absolut klar ist, dass niemand Konsequenzen befürchten muss, fällt es Henry Vettiger sicher nicht schwer, sich gentlemanlike vor seine wenig erfolgreiche Stadtratskollegin zu stellen.

Als „Verantwortungsträger“ müsste Stadtrat Vettiger in der vorliegenden Angelegenheit übrigens noch zu einem nicht unwesentlichen Detail Stellung beziehen. Ich stelle nämlich weiterhin fest, dass die drei gigantischen Blumentröge, die man zum Kaschieren des versehentlich asphaltierten Platzes aufgestellt hat, zwingend dem Gestaltungsplan und nicht einem Sonderkonto zu belasten sind. Wenn die Kosten für die Blumentröge im Wert von Fr. 35'000.00, das Asphaltieren des Platzes und das spätere Wiederentfernen des Belages dann in der Bauabrechnung eine massive Kostenüberschreitung ergeben, darf das nicht mit Umbuchungen verschleiert werden. Es kann nicht sein, dass der für ein bewilligtes Projekt zur Verfügung stehende Betrag zulasten von anderen Konten aufgestockt wird. Dass man das bisher schon so gemacht hat, ist jedenfalls ein schlechtes Argument.

Wenn die Einsicht im Stadtrat fehlt, muss die Rechnungsprüfungskommission Remedur schaffen bzw. die Verantwortung übernehmen. Andernfalls werden wir immer wieder mit solchen Fällen konfrontiert. Verantwortungslosigkeit etabliert sich schnell, wenn man später nur verbal „die Verantwortung übernehmen“, aber keine Konsequenzen befürchten muss. Ganz hoffnungslos bin ich im Moment jedoch nicht. Vielleicht bringt ja der neue Bezirksratspräsident und Statthalter nach vielen Jahren des Tolerierens und Wegschauens etwas in Bewegung und Verantwortungsbewusstsein in die Hinwiler Bezirksratskanzlei und in die Stadtkanzlei von Wetzikon.


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