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Angestreicht und aufgehangen

Schreibende Menschen, die sich Journalistinnen und Journalisten nennen, obwohl sie dieser Berufsbezeichnung bei weitem nicht gerecht werden, sorgen immer wieder für Heiterkeit. Das ist in dieser Zeit natürlich sehr willkommen und müsste eigentlich die Auflage der dermassen herausragenden Zeitungen erheblich steigern. Ob das beim Zürcher Oberländer eintreten wird, weiss ich allerdings nicht. Verdient wäre es auf jeden Fall, denn aus den dortigen Schreibstuben kommt besonders viel Lustiges.

Wenn eine Unterführung neu „angestreicht“ worden ist, bereitet das Lesen der Zeitung unglaublich viel Vergnügen. Amüsieren kann man sich manchmal aber auch schon beim Zuhören. Die an einer Pressekonferenz gestellte Frage „Wie viele Leute haben sich gemolden?“ ist ebenfalls lustig. Das Urheberrecht dafür gehört allerdings einer sich immer wuchtig in Szene setzenden Blickmitarbeiterin und für einmal nicht dem Zürcher Oberländer.

Die Zunft der Schreibenden und Moderierenden entwickelt sich immer weiter. Der Zürcher Oberländer ist dabei ein Trendsetter. Vermutlich werden seine besten Fallbeispiele bald auch auf Plakatwänden in Deutschland „aufgehangen“. Amüsantes könnte die Lokalzeitung täglich mehrfach beisteuern. Mir hat heute eine Kleinigkeit besonders gefallen: Das Wort „Trennwende“ für Raumunterteilungen ist unglaublich inspirierend, denn mit der neuen Schreibweise müsste ja auch „Spuckwende“ korrekt sein. Für einen früheren Bundesrichter und für einen ehemaligen Spitzenfussballer kommt diese „Wände“ allerdings viel zu spät.

Dem Trend der Zeit hat sich übrigens auch die Wetziker FdP nicht entzogen. Ihr letzter Pressetext ist jedenfalls - mindestens in der Erstfassung - ein beeindruckendes Beispiel individualisierter Schreibkunst gewesen. Chapeau kann man da nur sagen.

Und wenn wir schon über das Schreiben schreiben: Ein ganz raffinierter Publizist ist der amtierende Stadtpräsident. Er erfreut die Wetziker Einwohnerinnen und Einwohner auf der wohl mit Steuergeld bezahlten Werbefläche im Regio allwöchentlich mit einem dem eigenen Image dienenden Text. Auch er könnte das Geschriebene allerdings etwas lustiger gestalten. Er müsste sich dazu nur auf die extraordinären Deutschkenntnisse der Stadtkanzlei verlassen.

Ich hoffe jetzt nur, dass ich für meine Kritik nicht „aufgehangen“ werde, denn das würde mir "ein gewaltiger Streich“ durch die Rechnung machen…


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