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Von Fieslingen und gefährlichen Mähdreschern

GalgenstrickWer im Fokus der Öffentlichkeit steht, muss einiges aushalten. Darüber wird fast täglich berichtet.

Weil ich viele Jahre als Gemeindeschreiber tätig gewesen bin, weiss ich aus eigener Erfahrung, dass Verunglimpfungen, Drohungen und Tätlichkeiten kein neues Phänomen sind. Allerdings wird das bedenkliche Verhalten immer häufiger. Deshalb würde ich mich heute nicht mehr so apathisch wie damals verhalten und jedes Mal - auch gegen Unbekannt - eine Strafanzeige einreichen.

Wer mich bedroht hat, ist meistens anonym geblieben. Einzig ein paar Bauern, die mich wegen einer Anzeige gegen einen Kuhquäler sanktionieren wollten, haben sich mit offenem Visier an meinem Arbeitsplatz gezeigt. Auge in Auge sind ihre Drohgebärden indessen nicht Angst einflössend gewesen. Eine Aktion aus dem gleichen Umfeld ist mir allerdings wirklich in die Knochen gefahren. Ein anonymer Fiesling hat mir damals mehrfach telefonisch mitgeteilt, dass meine Frau und meine beiden Kinder nächstens unter einen Mähdrescher kommen könnten. Das ist unerträglich gewesen.

Die nur mir geltenden Attacken habe ich vergleichsweise gut überstanden. Für anonyme Briefe und Zeichnungen mit den Lieblingsmotiven Totenkopf und Galgen hatte es immer Platz in meinem Papierkorb. Fatalerweise habe ich trotzdem des öfteren versucht, dem Urheber der unerfreulichen Post auf die Spur zu kommen.

Einer, der ebenfalls gerne anonym geblieben wäre, ist allerdings entlarvt worden. Der Mann, ein damals in der Region bekannter höherer Offizier, hat seinerzeit beim zuständigen Statthalter abgeklärt, ob man mich nicht aus dem Amt entfernen könne. Dass ich einen sehr kritischen Artikel über eine missratene Gesamtverteidigungsübung verfasst hatte, sollte für mich nicht folgenlos bleiben. Dem Ansinnen war selbstverständlich kein Erfolg beschieden. Dafür hat mir der Statthalter freundlicherweise den Namen des gekränkten Patrioten genannt. An ihn kann ich mich heute allerdings nicht mehr erinnern. Ich weiss aber noch, dass er mir an offiziellen Anlässen immer wieder mit unehrlicher Freundlichkeit begegnet ist.

Dass ich das alles hier veröffentliche, obwohl es längst bewältigt ist, hat zwei Gründe. Ich möchte zeigen, dass man im Dienst der Öffentlichkeit schon früher, wenn auch seltener als heute, ein dickes Fell haben musste. Es geht mir aber in erster Linie darum, aufzuzeigen, wie wichtig Strafanzeigen sind. „Wehret den Anfängen!“ kann man leider nicht mehr sagen. Gegen die Fortsetzung lässt sich aber noch etwas tun.

 


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