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Obwohl ich nicht Erwin Kessler heisse

TierquäleinrichtungIn einer Zeit, in der wir von schlechten Nachrichten überrollt werden, gibt es doch hin und wieder auch Erfreuliches. Der soeben in der Zeitung gelesene Satz „Die Produzentengruppe Schweizer Bergheimat will die Mitglieder des Knospe-Labels dazu bewegen, künftig von der Enthornung ihres Viehs abzusehen.“ verkündet etwas Positives. So erfreulich die Absicht ist, so selbstverständlich müsste das Vorhaben allerdings sein.

Das „Konfektionieren“ von Tieren jeder Art ist eine niederträchtige Perversion. Ob man Hunde quälend verunstaltet oder Kühe ihrer Hörner beraubt, macht für mich keinen Unterschied. Ich bin froh, wenn jedes Lebewesen geachtet und gehegt wird. Deshalb freut es mich, dass auch der Bauernstand dazu lernt, und noch mehr freuen mich die Landwirte, die keinen tierschützerischen Bildungsbedarf haben, weil ihnen das Tierwohl seit eh wichtig ist.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder böse reagiert, wenn ich auf Gemeinheiten aufmerksam geworden bin. Dass Kühe einen Stromschlag erhalten, sobald sie im Stall nicht ganz richtig stehen, wenn sie ihren Fladen fallen lassen, ist so etwas Niederträchtiges. Die zynische Bezeichnung „Kuhtrainer“ für das Martergerät macht die Sache nur schlimmer.

Was mir vor Jahren begegnet ist, übertrifft den „Kuhtrainer“ bei weitem. Ich habe in Graubünden eine Kuh gesehen, die einen Metallhelm mit einer Art Antenne tragen musste. Von diesem Helm aus hat man zwei leitfähige Drähte in die Nasenlöcher geführt. Das Folterwerkzeug sollte jedes Mal, wenn die Kuh dem Weidezaun nahe kam, einen starken, schmerzhaften Stromschlag auslösen. Ich habe mit einer Strafanzeige reagiert und auch einen Stoss erhalten. Die Staatsanwaltschaft liess mir eine „Nichtanhandnahme-Mitteilung“ zukommen, weil der „Kuh-Antennenhelm“ vom zuständigen Kantonstierarzt als zulässig und nicht quälerisch eingestuft worden ist.

Ich bin mit dem jüngst verstorbenen Tierschützer Erwin Kessler bei weitem nicht immer einverstanden gewesen. Weil ich sicher kein Anti-Semit bin, konnte ich ihm zum Beispiel dann nicht folgen, wenn er mit dem unsäglichen Leid in den Konzentrationslagern Vergleiche angestellt hat. Trotzdem anerkenne ich, dass man gegen Tierquäler mit verbalen Kanonen und nicht mit Spritzpistolen vorgehen muss. Wer Tiere aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen quält, ist in jedem Fall ein Grobian. Das bekommt man auch drastisch zu spüren, wenn man sich gegen ihn wendet. Davon könnte ich jedenfalls ein Lied singen.

Mit dieser Feststellung möchte ich diesen Text aber nicht abschliessen. Das Ende soll hoffungsvoll sein. Ich stelle mir daher – Utopie hin oder her – einfach vor, dass es auch in der Landwirtschaft einmal keine Tierquäler mehr gibt, weil wir die unangenehmen Zeitgenossen mit Hilfe verschärfter Gesetze enthornen können.

 

Superkuh 

Nachtrag:

Nachdem ich diesen Text verfasst habe, wollte ich auf einem herbstlichen Spaziergang glückliche Tiere entdecken. Sehen Sie selbst, warum mir das misslungen ist:

 

Nasenquälding


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