Die Baummörder unter uns
Wann es angefangen hat, weiss ich nicht mehr. Dass es zunimmt und sich wie eine Pandemie ausbreitet, ist allerdings augenfällig. Fast in jeder Zeitung liest man davon. Ich meine das Baumsterben der besonderen Art. Wenn gesunde Bäume einem Bauvorhaben oder einem sonnenhungrigen Nachbarn im Weg stehen, dann werden sie krank „gepflegt“, damit man sie kurz darauf für nicht mehr lebensfähig erklären und blitzschnell beseitigen kann. Der skrupellosen Taktik fallen Bäume oft auch dann zum Opfer, wenn sie die Aussicht behindern. Vom uralten Mammutbaum über die Linde und Rosskastanie bis hin zur Rotbuche ist jeder Baum gefährdet. Dieser Willkür sollten wir Einhalt gebieten. Im Zweifelsfall muss zugunsten des Baumes entschieden werden. Sicherheitsrisiken darf man deshalb trotzdem nicht eingehen. Wenn ein wirklich neutrales Fachgutachten die Überlebensfähigkeit eines Solitär-Baumes verneint und die Sicherheit mit Pflegemassnahmen nicht mehr hergestellt werden kann, wird daher niemand eine wirklich notwendige Fällung in Frage stellen und die Pflanzung eines Ersatzbaumes akzeptieren.
Ich bin froh, dass die öffentliche Sensibilität wächst und dass sich immer mehr Menschen für Bäume einsetzen. Wenn sich diese organisieren, wie es z.B. der Naturschutzverein Wetzikon-Seegräben oder die IG Baumfreunde Richterswil tut, kann das viel bewirken, zum Wohl der Menschen und der Bäume.