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Kannibalisch

Manchmal komme ich mir vor wie Robinson Crusoe, der einst auf die Überreste von Kannibalenmahlzeiten gestossen sein soll. Schuld an entsprechenden Empfindungen ist meistens meine für unser leibliches Wohl sorgende Frau, doch hat mir auch Hans-Rudolf Merz während seiner Bundesratszeit schon zu beklemmenden Gefühlen verholfen. Ich weiss, dass „Bündnerfleisch“ für Qualität steht und auf viele Menschen appetitanregend wirkt. Obwohl ich meine lieben Mitbündner zum Fressen gern habe, werde ich aber nie dem Kannibalismus verfallen. Essbar und genussreich ist für mich daher nur das Bindenfleisch. Daran kann auch der unvergessene Lachanfall von Hans-Rudolf Merz und selbst der Einkaufszettel meiner Frau nichts ändern. Das führt natürlich zwangsläufig zu häuslichen Diskussionen, und die sind bei weitem nicht so trocken, wie das zum Streitthema gewordene Fleisch. Wenn ich begründe, weshalb das kulinarische Edelmaterial Bindenfleisch und nicht Bündnerfleisch heisst, muss ich äusserst vorsichtig sein, weil ich sonst leicht ins Degoutante verfalle. Das Dunkelrote des Fleisches und das Wort „Binden“ könnte ja durchaus zu appetithemmenden Assoziationen führen. Ich argumentiere daher mit Bedacht. Dass man edles Fleisch zum Trocknen hochbindet, leuchtet immerhin ein. Und Bündner will - so hoffe ich wenigstens - sicher niemand aufhängen. Deshalb denke ich, äusserst schlüssig zu sein. Die Frage „Meinst Du, dass Du den Leuten jeden Mist aufbinden kannst?“, bringt mich jedoch gleich wieder aus dem Konzept. Dann regt sich der Kannibale allmählich doch auch in mir…


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