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Ei, ei, ei!

Immer wenn etwas ausser Kontrolle gerät - sei es ein Atomkraftwerk oder die Eierproduktion - vernehmen wir als Erstes, dass für Mensch und Umwelt keine Gefahr bestehe. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis man sogar Kriege so kommentiert. Als beruhigend empfinde ich das allerdings nicht, obwohl das sich laufend verstärkende Abgestumpftsein an sich angstmildernd wirken müsste. Dass mich ausgerechnet in einer längeren Ei-Fressphase der Fipronil-Skandal aufschreckt, zeigt mir deutlich, wie wenig angstresistent ich bin, obwohl ich doch eigentlich durch die vielen Schreckensmeldungen längst abgehärtet sein sollte. Wer mich über diese Erkenntnis hinwegtrösten will, muss gute Argumente haben. Die Feststellung, dass durch das blitzschnelle Verbreiten von Nachrichten und das gegenüber früher wesentlich umfassendere Gefahrenbewusstsein eine falscher Negativtrend zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft projiziert bzw. provoziert wird, hilft mir jedenfalls nicht weiter. Ein Quentchen (alte Schreibweise) Wahrheit ist in dieser Aussage aber trotzdem enthalten. Ich habe in meiner Kinderzeit mit Abfällen eines Dachdeckergeschäftes Bastelarbeiten gemacht und unbekümmert und unwissend in Asbest gebohrt und das Material auch mit feinem Glaspapier behandelt. Als bewegliche Spielmasse sind die kleinen Silberkügelchen aus alten Fiebermessern zum Einsatz gekommen. Mein in einer Blechbüchse aufbewahrter Silberschatz ist im Laufe meiner Kinderjahre immer grösser geworden. Mit heutigem Wissen wird das niemand begreifen. Man kann sich ja auch nicht mehr vorstellen, dass wir als Kinder möglichst oft ins Schuhgeschäft gehen wollten, weil man dort die Füsse in einen geheimnisvollen Kasten stecken und durch die Schuhe hindurch die Fussknochen sehen konnte. Es stimmt schon: Vieles ist schon immer gefährlich und schädlich gewesen. Heute sind manche der damaligen Gefahren eliminiert und wir Menschen aufgeklärter geworden. Der Trend ist trotzdem negativ, denn die menschverursachten Risiken werden immer zahlreicher. Daher bin sogar ich als alter Skeptiker bald einmal froh, wenn sich viele gutmeinende Kontrollinstanzen um unser Wohl kümmern und uns immer und in jedem Fall rechtzeitig die alle Probleme beseitigende Botschaft verkünden, die da lautet: Für Mensch, Tier und Umwelt besteht keine Gefahr! Wer das nicht glauben will, kann sich zudem im Verdrängen üben. Diese Fähigkeit ist schliesslich weit verbreitet.


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