Unorthodoxe Mittel
Als am 8. August in Genf fünf Frauen von einer Männergruppe attackiert und teils schwer verletzt wurden, ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung. Der brutale Vorfall weckt Erinnerungen an die Kölner Sylvesternacht, nur wurde diesmal eine Frau so schwer verletzt, dass sie länger im Koma lag und die Ärzte bezüglich ihrer Genesung bis heute keine Prognose abzugeben wagen. Es macht mich deshalb wütend und traurig zugleich, dass Massnahmen zur Prävention und Ahndung von gewalttätigen Übergriffen immer wieder in der Versenkung landen. Wie gross war doch der Widerstand gegen Überwachungskameras im öffentlichen Raum! Welch heftige Kritik traf die Polizei wegen angeblicher Racial Profiling-Methoden! Und wie akribisch versieht man die Fotos von Schwerstkriminellen mit Verpixelungen und schwarzen Balken, obschon niemand an deren Resozialisierung glaubt! An den Vorkehrungen zum Schutz Verdächtiger und Täter gibt es allem Anschein nach nichts zu rütteln. Doch wenn die Menschenfreundlichkeit ihnen gegenüber zu Sicherheitslücken für die Bevölkerungsmehrheit führt, müssen irgendwann auch unorthodoxe Mittel in Betracht gezogen werden.