Wozu Geduld?
Wiederholt liest man, bei der EU verliere man die Geduld. Aktuell vor allem wegen des anstehenden Brexits, bei dem sich die Wünsche und Vorstellungen Londons nicht mit den Vorgaben Brüssels unter einen Hut bringen lassen. Oder umgekehrt ausgedrückt, bei dem Brüssels Ideen nicht mit jenen Londons übereinstimmen. Die Gemüter der an einer Lösungsfindung Beteiligten sind erhitzt, und wie es scheint, fällt ihnen allen rationales Denken schwer. Aber auch die Schweiz und ihre Bevölkerung strapazieren mit Unentschlossenheit und abweichlerischen Forderungen den vermeintlichen Goodwill der EU und der Brüsseler Führungsriege über die Massen. Auch hier ist von Geduld die Rede, auch davon, dass sich diese seitens der EU erschöpfe, und dass sich die Schweiz jetzt endlich bewegen müsse. Geduld geht angesichts vertrackter und unlösbar anmutender Situationen leicht verloren. Doch ist sie umso wichtiger, als ein Ziel noch in weiter Ferne liegt. Geduld ist stets die grösste Hürde auf dem Weg zu einem guten Ende. Und sie ist unabdingbar, um richtig zu entscheiden. Geduld ist der Treibstoff erfolgreichen Handelns. Das gilt sogar für die EU.