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Redisfeder und Fliessblatt

Wenn ich meinen Enkelkindern von Redisfedern, Fliess- bzw. Löschblättern, Ärmelschonern und „Tintenlümpli“ erzählen würde, müsste ich das ziemlich ausführlich tun. Mit den Begriffen könnten sie ohne zusätzliche Erläuterungen kaum etwas anfangen. Das macht mir bewusst, wie alt ich geworden bin.

Es ist vieles in Vergessenheit geraten, manchmal sogar glücklicherweise. Dass meine Enkelkinder nicht wissen, weshalb man heute Flüsse und Bäche renaturieren und Hochstammbäume neu anpflanzen muss, erspart meiner Generation und früheren Generationen die Blamage. An die brutalen und widersinnigen Ausmerzaktionen, die unsinnigen Eingriffe in die Natur und an viele andere Schandtaten der Vergangenheit möchten wir gar nicht mehr erinnert werden. Die Behauptung, dass das Zerstören und anschliessende Wiederherstellen einen grossen volkswirtschaftlichen Nutzen erzielt und der Arbeitsbeschaffung dient, würde bei unserer Klimajugend höchstens ein Kopfschütteln bewirken. Trotzdem wird sich am System nie etwas ändern, weil viel zu viele wirtschaftliche Interessen im Spiel sind. Zudem werden oft Lösungen mit temporärer Wirkung bevorzugt und anschliessende Spätfolgen einfach hingenommen.

Weil immer mehr Bauwerke im Untergrund erstellt werden, überlassen wir den Folgegenerationen eine Infrastruktur, deren Unterhaltskosten einmal jede Dimension sprengen werden. Wenn wir ungeachtet aller schädlichen Nebenerscheinungen das Hohelied der Elektromobilität singen, verkennen wir das Hauptproblem. Die zügellose Mobilität wird mit Elektrizität nämlich nicht verringert. „Nach uns die Sintflut“ darf doch nicht unser Lebensmotto sein.

Es ist einfach tragisch: Wir werden immer erst klüger, wenn wir den Schaden bereits angerichtet haben. Ich warte bereits jetzt darauf, dass wir das analoge Telefonnetz wieder aufbauen, weil die Internet-Telefonie störungsanfällig ist und oft im dümmsten Moment ausfällt. Notrufnummern, die stunden- oder gar tageweise ausser Betrieb sind, müssten doch schon längst ein Umdenken bewirken.

Meine Enkelkinder kennen viele Begriffe nicht mehr, die mir vertraut sind. Sie haben mir trotzdem vieles voraus. Sie stellen unentwegt Fragen, die uns herausfordern und inspirieren. Von Peter Spuhler möchten sie vielleicht wissen, warum die Stadler Rail AG die Dächer ihrer Züge nicht längst mit stromerzeugenden Solarpanelen ausstattet. Die Antwort würde auch mich interessieren. Eine Frage sollen meine lieben Enkel mir aber bitte nicht stellen. Ich käme nämlich in arge Verlegenheit, wenn ich erklären müsste, warum meine Generation so oft so dumme Fehler gemacht hat und - leider, leider - immer noch macht.


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