Rabenschwarzer Defätismus
In einem Interview (Tagesanzeiger vom 8. Mai 2020) macht der österreichische Philosoph Robert Pfaller Aussagen, die unangenehm tief blicken und an abartige Theorien (und Absichten) denken lassen.
Mit seinen vernichtenden Äusserungen zu den politisch angeordneten Schutzmassnahmen gegen die Pandemie untergräbt Robert Pfaller etwas vom Wertvollsten, worüber wir in dieser schwierigen Zeit verfügen - Vertrauen und Zuversicht. Wenn der Philosoph feststellt, die von den Regierungen ausgedrückte Besorgnis um Menschenleben sei gespielt und man verspreche sich damit nur die unreflektierte Zustimmung der Bevölkerungen für den Einsatz undemokratischer Mittel, ist der Zynismus nicht zu toppen. Wer der Öffentlichkeit eine derart verschwörerisch anmutende Theorie auftischt, gehört wegen rabenschwarzen Defätismus’ selber unter Beschuss. Stören wird es ihn indessen kaum, denn sein persönliches Ziel hat er erreicht. Man spricht und schreibt über ihn. Doch Schwarzmaler mit philosophischem Anspruch agieren bewusst und gezielt als Aufwiegler und Plaggeister der Gesellschaft. Überhören wir sie also einfach, wenn sie sich das nächste Mal Gehör verschaffen wollen…