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Nebenaspekte einer widerlichen Geschichte

Die widerlichen Geschichten, die über Jürg Jegge zutage gefördert werden, habe ich nicht zu beurteilen und daher auch nicht zu kommentieren. Zwei Randnotizien möchte ich aber trotzdem anbringen. Dass Jürg Jegge den Tatbestand nach der Veröffentlichung des Buches - wenn auch in wohl sehr zurechtgebogener Fassung - eingestanden hat, ist ein kluger Schachzug gewesen. Damit kann der Mediensturm um die „Verleugnungsphase“ verkürzt werden. Das nützt Jürg Jegge und hätte auch in anderen Fällen die Bereinigung fragwürdiger sexueller Eskapaden und Übergriffe zugunsten der Opfer und Täter beschleunigt. Ganz generell sollte man Fehler ohnehin immer eingestehen. Das gilt in besonderem Mass in der Politik und für jedes Unternehmen. Wer Fehler zugibt, auf das Abstreiten verzichtet und alles ihm noch Mögliche zu einer Wiedergutmachung beiträgt, wird am schnellsten wieder auf die Beine kommen. Demütige Reue ist zudem lernbar.

Der zweite Aspekt, der mir wichtig erscheint, ist die Rolle, die man als Vater oder als Mutter spielt. Ich kann das am besten an einem weit zurück liegenden Fall erläutern. Vor vielen, vielen Jahren hat einmal ein Coiffeur einem Kind im Vorschulalter die Haare geschnitten und unter dem die Kleider vor Haare schützenden Umgang einen Übergriff versucht. Das ist glücklicherweise, aber auch aus gutem Grund, gescheitert, denn das Kind ist aufgestanden und samt Umgang zu seinen Eltern geeilt. Ein solches Verhalten setzt voraus, dass zwischen Kindern und Eltern ein auf gegenseitiger Achtung beruhendes Vertrauensverhältnis besteht. Weil die Eltern des belästigten Kindes unmittelbar nach dem Vorfall eine Strafanzeige eingereicht haben, ist anschliessend eine ganze Lawine ins Rollen gekommen. Bei den polizeilichen Einvernahmen des Täters hat sich nämlich gezeigt, dass sehr viele Kinder - teilweise leider auch in weit schlimmerem Ausmass - belästigt worden sind. Es hat damals jedoch kein Vater und keine Mutter etwas unternommen. Das gibt mir heute noch zu denken, denn das schamhafte Ignorieren ist sicher noch in vielen Familien gängige Praxis. Ich weiss, dass das von einem Coiffeur belästigte Kind keinen bleibenden Schaden davongetragen hat, weil es sich auf seine Eltern blindlings verlassen und ihnen Vertrauen entgegen bringen konnte. Daraus ergibt sich für mich nur eine Schlussfolgerung: Auch das richtige Elternsein ist lernbar.


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