In Duro veritas
Vor bald einmal vier Jahren haben verblendete oder aus persönlichen Gründen sehr „interessierte“ Politiker den Weg frei gemacht für ein an ökonomischen Wahnsinn grenzendes Sanierungsvorhaben. Für 558 Millionen Franken oder netto knapp 200'000 Franken pro Fahrzeug dürfen alte Duro-Lastwagen modernisiert und wieder fit gemacht werden. Dass man für gleich viel Geld bessere Neufahrzeuge beschaffen könnte, hat man damals trotz lauter Protestschreie einfach ignoriert. Jetzt zeigt es sich, dass nicht einmal der Zeitplan für die teure Auffrischung der alten Flotte eingehalten wird. Anstelle von termingerecht eintreffenden Neufahrzeugen wird man irgendeinmal überteuert aufgemotzte Middle Oldtimer zurückbekommen. In der Privatwirtschaft würden für so einen Schwachsinn die Köpfe rollen. Die für den Duro-Skandal Verantwortlichen möchten aber einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Dagegen kämpfen Reiny Buhl, Richard Fischer und Roland Schmid, drei Offiziere a.D., mit dem von ihnen gegründeten „Bürgerforum Duro-Millionen“ mit aller Kraft an. Die drei Herren wollen, dass die volle Wahrheit über die Duro-Sanierung ans Licht kommt. Deshalb werden sie das hirnrissige, dubiose und überrissene Armeegeschäft jetzt von seinem Tarnnetz befreien. Dafür verdienen Reiny Buhl, Richard Fischer und Roland Schmid unseren Dank und unsere Anerkennung. In einer Zeit, die uns täglich Nachrichten über Filz, Mauscheleien, Korruption und Willkür beschert, sind die Argusaugen von Unbestechlichen ganz besonders nötig.
Im Umfeld der Armee passiert immer wieder Unglaubliches, nicht zuletzt deshalb, weil auch im höchsten Kader Mass- und Verantwortungslosigkeit zu finden sind. Neu ist das allerdings nicht, denn ich habe schon in den Siebzigerjahren Dinge mitbekommen, die ich nicht gutheissen konnte, aber auch nicht öffentlich machen durfte.
Wenn eine Hand die andere wäscht, macht man sich die Finger besonders schmutzig. Das ist nicht nur in Militärkreisen so. In den Gemeinden, in den Kantonen und beim Bund findet man überall habgierige Skrupellosigkeit. Wer sich dagegen stemmt, bezahlt nicht selten eine hohen Preis für seine Unbestechlichkeit. Berechtigte Kritik wird oft sogar mit Mobbing und Rufmord zum Verstummen gebracht. Ich bin froh, dass sich drei unerschrockene Musketiere auf ihre Offiziersehre besinnen und in den feldgrünen Sumpf vorwagen, um den Duro-Skandal zu erhellen. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn sich die Gruppe dieser aufrechten Schweizer mit weiteren Männern und auch Frauen verstärken würde, damit die wertvollen Aktivitäten auf das ganze politische Umfeld ausgedehnt werden könnten. Noch mehr zur Bananenrepublik darf man unser Land nämlich nicht verkommen lassen. Andernfalls können wir ja gleich der EU beitreten.