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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Wo der Finger hinzeigt

In diesen Tagen haben sich verschiedene Journalisten mit den Kommentarspalten und besonders mit den vielen hasserfüllten Ergüssen befasst, die unsere Tageszeitungen zieren. Was man da alles zu lesen kriegt, ist schrecklich und besonders widerlich, weil die abscheulichsten Gemeinheiten unverdientermassen über ein ganz spezielles „Zielpublikum“ ausgeschüttet werden. Eveline Widmer-Schlumpf musste während ihrer Bundesratszeit die übelsten Verbalattacken erdulden. Jetzt steht die verdienstvolle Politikerin nicht mehr so oft im Fokus, höchstens noch dann, wenn sie sich - hoffentlich noch oft - kompetent zu einer Abstimmungsvorlage äussert. Nun schiessen sich die männlichen und weiblichen Primitivlinge dafür vermehrt auf Simonetta Sommaruga ein, selbstverständlich genau so verleumderisch und niederträchtig. Erfolgreiche, vertrauenswürdige und sozial denkende Politikerinnen hatten und haben es eben immer besonders schwer. Das erlebe ich gerade wieder in meinem Wohnbezirk und in meiner Wohngemeinde. Es ist unglaublich, was da alles abgeht. Ironischerweise könnte man die Bösartigkeiten sogar als Qualitätsmerkmal deuten. Der ungezügelte Hass richtet sich ja nie gegen die Bedeutungslosen. Tröstlich wirkt diese Erkenntnis allerdings nicht. Ändern wird sich wohl auch nichts. Dagegen stemmen sollten wir uns trotzdem, wo immer dies möglich ist. Ich werde daher bei passender Gelegenheit auch wieder einmal einen Kommentar verfassen und einer menschlichen Dreckschleuder einen Spruch meines Vaters widmen. Dieser hat folgenden Wortlaut: Tipp nur ruhig an Deine Stirn – Du zeigst ja auf Dein eignes Hirn! Ganz passend finde ich den Satz aber nicht, denn dort wo der Finger hinzeigt, ist im konkreten Fall ja nur gähnende Leere. Das dort allenfalls einmal vorhanden Gewesene hat der Hass nämlich längst aufgefressen.

Blamabel

Haben Sie sich schon einmal richtig blamiert? Wissen Sie sogar noch, wann Ihnen das zum letzten Mal passiert ist? Für mich kann ich diese zwei Fragen mit einem Ja und einem Nein beantworten. Der vermeintliche Widerspruch lässt sich aber klären. Schämen - akut oder nachträglich - musste ich mich in meinem Leben immer wieder einmal. Deshalb kann ich mein Sündenregister nicht chronologisch sortieren. Demzufolge weiss ich auch nicht, wann ich welchen Fussabdruck im Fettnäpfchen hinterlassen habe. Klar ist nur, dass mein Näpfchen eigentlich ein grosser Napf sein müsste. An anderer Stelle habe ich mich einmal darauf berufen, dass die Zeit angeblich alle Wunden heilt. Bei Blamagen funktioniert das aber nur teilweise. Weil ich in die Jahre gekommen bin, leben diverse Augenzeugen meiner Fehlleistungen nicht mehr. Andere haben krankheitsbedingt das Erinnerungsvermögen verloren. Deshalb spreche ich von einer teilweisen Heilung. Bald bin ich nämlich der Einzige, der gewisse Entgleisungen nicht vergessen hat. Bis auch bei mir die Erinnerungen verblassen oder sogar für immer ausgelöscht werden, muss ich mich wohl noch einige Zeit weiterschämen. Die Unschuldsvermutung kann ich mir gegenüber ja nicht geltend machen. Ich kehre jedoch alles mir Mögliche vor, damit der Schaden nicht grösser wird. Fortan will ich daher achtsam, fair und überlegt ans Werk gehen. Mir ist schliesslich längst bewusst, wie nachhaltig Blamagen sind. Sie verjähren nie und dauern lebenslang. Wenn Ihnen diese Erfahrung erspart bleibt, haben Sie im Leben vieles besser als ich gemacht.

Wenn ich in Payerne wohnen würde

 

Dieses Geständnis fällt mir nicht leicht, aber ich muss zugeben, dass ich in einer eher schmutzigen Stadt lebe. In der vermeintlich sauberen Schweiz gibt es vermutlich zwar noch ungepflegtere Gemeinden, aber den Vergleich mit diesen suche ich ja nicht. Mein Blick geht vielmehr nach Payerne. Allerdings wähle ich den Hauptort des zum Kanton Waadt gehörenden Distrikts Broye-Vully nicht zu Vergleichszwecken. Mein Wohnort würde sonst nämlich schlecht abschneiden. Der Waadtländer Ort eignet sich jedoch bestens als Vorbild. Wenn man in Payerne auf den Boden spuckt, Zigarettenstummel und Abfälle unbekümmert wegwirft, Hundekot nicht beseitigt oder sich anderer Scheusslichkeiten schuldig macht, folgt die Strafe auf dem Fuss. Fehlbare werden nämlich an Ort und Stelle gebüsst, weil zivile Fusspatrouillen die Ordnung überwachen und auch durchsetzen. Wer im öffentlichen Raum uriniert, bezahlt eine Busse von 100 Franken. 150 Franken werden fällig, wenn jemand den Kot seines Hundes liegen lässt. Ein weggeworfener Zigarettenstummel wird mit 100 Franken „honoriert“. Die Aktion „saubere Stadt“, die offenbar von der Bevölkerung initiiert worden ist, soll bereits erste Erfolge zeitigen und den Reinigungsaufwand der kommunalen Putzequipen deutlich verringert haben. Payerne kann also wirklich beispielgebend sein. Mich freut das besonders, weil die stolze Waadtländer Gemeinde angeblich einmal Peterlingen geheissen hat. In der Ortsbezeichnung meiner Wohngemeinde kommt mein Vorname nicht vor. Die Hoffnung gebe ich trotzdem nicht auf. Vielleicht kann man ja mit etwas „Peterli“ aus meinem schönen, aber ungepflegten Wohnort ebenfalls noch ein gepflegtes Schmuckstück machen.


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