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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Die Erbschaft

Endlich fällt mir eine Erbschaft zu, die mich nicht traurig macht, da ich den verstorbenen Erblasser nicht kannte und deshalb auch nicht vermisse. Wie ich einem soeben aus Spanien eingetroffenen Fax entnehmen kann, will eine zweifellos absolut seriöse Anwältin ein achtstelliges Euro-Kapital mit mir teilen, wenn ich mich als Erbe zur Verfügung stelle, weil ich den gleichen Namen wie der angebliche Erblasser trage. Es ist, wie gesagt, alles seriös. Sogar die „gmail“-Adresse deutet auf eine wirklich etablierte Anwaltskanzlei hin. Verlockend wirkt auch der mir vorgeschlagene Verteilschlüssel. Es soll 25% zu 75% geteilt werden, was mir rund 8 Millionen Euro eintragen werde. Zugreifen werde ich trotzdem nicht, denn ich will einem entfernten Verwandten nicht vor der Sonne stehen. Er ist nach eigenem Dafürhalten nämlich immer zu kurz gekommen und deshalb sicher interessiert. Wenn ich daher zu seinen Gunsten verzichte, mache ich mindestens drei Personen glücklich. Freuen werden sich Anwältin und ihr erwartungsvoller Klient, doch wird auch mein Glück vollkommen sein. Sie wissen sicher, weshalb…

Die Hoffnung bewahren

Wenn ich religiös wäre und an die Wirkung von Gebeten glauben könnte, würde ich jetzt für die in einer Höhle eingeschlossenen Knaben und ihren Trainer beten. Allerdings möchte ich meine Fürbitte dann nicht auf diese kleine Gruppe beschränken, denn auf dieser Welt gibt es unendlich viele Menschen, die man in Sicherheit bringen oder an Ort und Stelle schützen sollte. Die weltweite Anteilnahme, die den thailändischen Buben, ihrem Begleiter und den Rettungskräften zuteil wird, ist beeindruckend. Sie müsste aber im doppelten Sinn des Wortes weltweit sein. Wo Menschen in Not sind, darf man die Augen nicht verschliessen. Verzweifeln sollten wir aber trotzdem nicht. Wenn der Glaube fehlt, bleibt immer noch die Hoffnung, und die wollen wir nie aufgeben.

Gedanken eines Unperfekten

Mir ist bewusst, dass ich nicht perfekt bin. Wenn ich mich mit Menschen vergleiche, die ein Chromosom mehr haben als ich, spüre ich das besonders deutlich. Bei mir ist das Chromosom 21 nur zwei- und nicht dreifach vorhanden. Deshalb fehlen mir ein paar wichtige Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die ich mir gerne aneignen würde. Menschen mit dem Downsyndrom habe ich nämlich als besonders liebenswert kennen und schätzen gelernt. Zudem bewundere ich ihre musischen Begabungen und ihr oftmals weit überdurchschnittliches Gedächtnis. Bewundernswert finde ich auch die mir gegenüber an den Tag gelegte Toleranz. Man nimmt mich, wie ich bin, und hat mir noch nie vorgeworfen, dass mir ein Chromosom fehlt. Wer mit besonderen Menschen freundschaftliche Kontakte pflegen darf, ist privilegiert. Ich durfte das sehr oft sein und bereichernde Erlebnisse haben. Dafür bin ich dankbar, was ich auf unserer Sonderseite auf eine ganz spezielle Art zur Kenntnis bringe. Den Text darf man übrigens weiterverbreiten, denn es sollen möglichst viele Betroffene und auch ihre Angehörigen erfahren, wie sehr sie geschätzt werden.


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