Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
Wenn es um Identitätspolitik geht, eckt man in bester Absicht auf allen Seiten an. Der erlaubte Pfad ist derart schmal, dass der Absturz in den Machtkreis der alten weissen Männer fast programmiert ist. Da stellt sich schon die Frage, ob man die vollendete Korrektheit sucht und den zum gefährlichen Hochseilakt gepuschten Hype mitmachen will. Darf man den Versuch überhaupt wagen, regelgerecht zu agieren und reagieren? Fährt nicht am besten, wer der Intuition folgend auf Vernunft und eigenes Denken setzt? In Abweichung von fragwürdiger Moral und befremdlichen Regeln, dafür authentisch und ohne Absturz.
Überspannte Korrektheit, Political Correctness, Wokeness, oder wie immer man den soziokulturellen Radikalkurs nennen will, sorgt im europäischen Raum immer wieder für Distanz und Befremden und somit für das Gegenteil dessen, was sich ihre amerikanischen Begründer einst zum löblichen Ziel gesetzt hatten. Statt dem Rassismus und andern Arten von Diskriminierung und Unrecht entgegen zu wirken, wird ein ideales Biotop für die Entstehung und Verbreitung einer bedrohlichen neuen Rassismusform geschaffen. Quer durch alle Gesellschaftsschichten hindurch reisst sie Gräben auf und spaltet, wo man eben noch friedlich und in bestem Einvernehmen zusammenlebte. Dagegen sollten wir uns wehren. Wir dürfen uns nicht ohne Not von ideologisch bestgewappneten Extremisten verunsichern und gegeneinander aufhetzen lassen. Rassismus kann nicht bekämpft werden, indem Fronten verschoben werden. Wir müssen die Fronten aufheben. Missbrauchte Toleranz darf nicht durch Intoleranz ersetzt werden, sonst schliesst sich der Kreis und wir stehen wieder da, wo wir vor langem einst standen…
Derweil die SVP laut und grobschlächtig zur Meuterei gegen den Bundesrat und die rechtsstaatlich anberaumte Pandemie-Strategie aufruft, zeigen einige wenige ihrer prominenten Vertreter Vernunft und Charakterstärke, indem sie sich vom gewohnt brachialen Parteikurs distanzieren. Erwähnt sei an vorderster Front Guy Parmelin, der das tumbe Geschrei von rechts geflissentlich überhört und seine Verantwortung ganz im Sinne und Interesse der Schweiz und ihrer Bevölkerung wahrnimmt. Ein Bravo für unsern Bundespräsidenten, denn im Kampf gegen die Pandemie tritt er auch gegen die Demontage der demokratischen Ordnung an.