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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Wenige Worte genügen

Bei bestimmten Themen kommt man mit wenigen Worten aus. Sehen Sie selbst:

 

Saluz Lauber

 

Weil die Lauber-Story immer tragischere Züge annimmt, muss ich an dieser Stelle doch noch ein paar Worte mehr verlieren. Ich habe nämlich die seltsame Medienkonferenz des angeschlagenen Bundesanwalts gesehen und dabei die Überzeugung gewonnen, dass dieser Mann nicht mehr tragbar ist. Es fehlt ihm jede Einsicht und mittlerweile jede Glaubwürdigkeit.

Wenn ein Staatsdiener klandestine Treffen mit Giovanni Infantino verheimlicht oder angeblich vergisst, weckt das zwangsläufig die Aufmerksamkeit recherchierender Journalisten. GVI gehört ja nicht unbedingt zu den vertrauenerweckendsten Zeitgenossen. Ich würde ihm jedenfalls nicht einmal ein rostiges Velo leihweise überlassen. Michael Lauber müsste also gewusst haben, welche Wirkung solche Kontakte nach aussen haben. Dass er die Treffen mit seinen angeblich modernen Ermittlungsmethoden begründet, wirkt nicht unbedingt vertrauensbildend. Wenn die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft untersucht, ob wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist, handelt sie nur folgerichtig. Man könnte ihr einzig vorwerfen, dass die Öffentlichkeit schon im Vorfeld der anstehenden Wiederwahl des Bundesanwalts über die eingeleitete Untersuchung informiert worden ist. Beim aktuellen Stand der Affäre Lauber/Infantino liess sich dies aber nicht verhindern. De facto hat Michael Lauber das also selbst verschuldet.

Ich bin überzeugt, dass das jetzt laufende Verfahren in jeder Hinsicht korrekt sein wird, weil mit  Hanspeter Uster eine integre Persönlichkeit die Zügel in der Hand hält. Allerdings bleibt Michael Lauber auch bei einem entlastenden Untersuchungsergebnis untragbar. Durch sein uneinsichtiges Verhalten hat er jedes Vertrauen verspielt und als Bundesanwalt alle Glaubwürdigkeit verloren.

 

Worträtsel mit Sinn

Das treffende Wort, nach dem ich suche, will mir nicht einfallen. Die Aussage, die ich machen möchte, sehe ich dennoch bildlich und als gedruckten Satz vor mir. Dazwischen allerdings klafft eine Lücke von der Grösse eines mittellangen Wortes, das möglicherweise mit „T“ beginnt. „Bescheidenheit ist eine ……, der man immer seltener begegnet und die in unserer auf Erfolg, Gewinn und Anerkennung getrimmten Welt bestenfalls verkannt, eher aber mit Mitleid quittiert wird.“ Schon seit einiger Zeit trage ich den Satz mit mir herum. Er ist also nicht neu und gehört somit nicht zum Typus „Gedankenblitz mit schnellem Verfall“. Vielmehr entspringt er einer Erkenntnis oder einem Bewusstsein, das im Laufe der Zeit gewachsen ist und das ich gerne weiterdenken und weiterentwickeln möchte. Erstaunlich ist deshalb, dass ich mich nicht an das Schlüsselwort erinnere, welches das lange Gedachte ins richtige Licht rückt und ihm überhaupt erst zu Sinn und Tiefe verhilft. Der Begriff, den ich suche, kann im menschlichen Alltag kein gängiger, häufig gehörter sein. Sonst hinterliesse er nicht diese Lücke im Satz. Vielleicht braucht es neue coole Begrifflichkeiten für alte Tugenden, damit Bewährtes von einst nicht in Vergessenheit gerät.

Selbstaufopfernd selbstverliebt

Selbstverliebtheit gab es schon immer. Neu und schwer erträglich ist, dass sie in den Medien vermehrt exhibitionistisch zelebriert wird. Influencerinnen und Influencer produzieren sich im Internet und erklären uns den idealen Vorzeigemenschen. Am Fernsehen lässt man die Bachelorette ihr Schönsein zur Schau tragen und aus einem exklusiven menschlichen Sortiment das „beste männliche Stück“ für das Leben zu Zweit auswählen. Als handle es sich um eine herausragende Charaktereigenschaft oder Leistung, die eine Auszeichnung verdiente, fliegt den selbstverliebten Individuen grosse Bewunderung zu. Das ist nicht nur erstaunlich, sondern unglaublich, zumal heute eher nachgewiesene Tatsachen angezweifelt werden, als dass man sich auch nur geringfügig täuschen oder verführen liesse. Der moderne Mensch ist misstrauisch und ein scharfer Denker, der kein Pardon kennt. Ein Widerspruch also? Liegt in der Widersprüchlichkeit am Ende der Ausgleich zum knallharten Kopfregime? Braucht es als Ausgleich zur Kultur des Zweifelns und Hinterfragens zwischendurch etwas Weiches, das anspruchslos und unkontrolliert das Herz erreicht? Leichtverdauliche Instant-Kost fürs Gemüt? Vielleicht macht die vermeintliche Widersprüchlichkeit ja gerade wegen ihrer Unsinnigkeit Sinn. Und womöglich zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie schnell verpufft und keine Spuren hinterlässt. Jedenfalls nicht im Kopf. So gesehen sind Selbstverliebte Opfer ihrer selbst. Sie machen sich etwas vor, um andern klares Denken zu ermöglichen.


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